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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
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38 Tagebücher Adresse an seine majestät berathen werden, zu welcher kleyle durch eine von ihm und 40 mitgliedern überreichte Petition den Anstoß gegeben hat. gestern ist das Petitum, wie es in der Adresse gestellt werden soll, verein- bart worden, es lautet: seine majestät möchten befehlen, daß Abgeordnete sämmtlicher Provinzialstände einberufen, durch männer des allgemeinen vertrauens aus den übrigen classen der nation ergänzt werden, daß dieser versammlung der stand der finanzen und die Berathung von gesetzen vor- gelegt werde, die dazu geeignet wären, ruhe und vertrauen in finanzieller und anderer hinsicht bleibend wiederherzustellen. kalchberg ist aus grätz hier und hat dieses Petitum mit angenommen, die steyerischen stände haben mehr reife gezeigt, als ich ihnen zutraute, der Ausschuß, 21 an der Zahl, hat einstimmig beschlossen, auf den 15. einen landtag zu berufen, um eine Adresse an seine majestät im obigen sinne zu votiren. in Prag haben etliche und 20 stände ein gesuch an stadion um sogleiche Berufung eingereicht, seine Antwort weiß ich noch nicht. deym schreibt mir jetzt fast täglich, ich habe ihm heute geschrieben und obiges Petitum mitgetheilt, seine ideen sind noch sehr confus, so will er z.B. verei- nigte Ausschüsse zur Vorberathung, und die Provinzialstände sollten dann entscheiden!! – – die stände als solche können nichts Andres thun oder begehren, als was sie wirklich thun, vom standpunkte der regierung aus aber wäre ich ganz anders zu Werke gegangen. ich glaube nicht, daß aus einer notabelnversammlung, wie die verlangte seyn wird, ein gutes ver- fassungsgesetz hervorgehen werde. ich habe einen kurzen Aufsatz darüber geschrieben, welcher das enthält, was ich jetzt für nöthig halte, nämlich re- organisation der Provinzialstände und vereinigte Ausschüsse zur votirung des jährlichen Budgets, und zugleich die Art und Weise, wie dieß zu gesche- hen hätte, nämlich durch Berufung eines comités von sachkundigen aus allen Provinzen und öffentliche Ankündigung der intention der regierung, eine angemessene ständische verfassung ertheilen zu wollen. dieser Auf- satz liegt bey mir, würde ich von irgend einem minister gerufen werden, so könnte ich ihn diesem übergeben, selbst aber einen schritt zu diesem ende zu machen, würde mir erstlich als intrigue und stellenjägerey ausgelegt werden, 2. aber auch noch von den ständen, wenn diese es erführen, als fal- sches spiel, indem es doch in manchem gegen ihre Anträge geht. hier praeparirt sich Alles auf den landtag, der am 14. oder 15. statt fin- den wird, und zum ersten mahle erwartet das Publicum etwas entscheiden- des von da her. kossuth hat am 2. bey gelegenheit der raaber motion wegen der Bank- verhältnisse eine glänzende 1 1/2 stündige rede gehalten, worin er das österreichische regierungssystem schonungslos angriff, und deren Wirkung eine magische gewesen seyn soll. in folge derselben wurde sogleich und ein-
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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