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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
Seite - 88 -
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88 Tagebücher nun) wollen robert Blum oder, wenn dieses nicht möglich, soiron zum Prä- sidenten, während die Andern gagern wollen, der versuch von ihrer seite wurde gleich am 17. gemacht durch den vorschlag, daß die eröffnung unter dem Präsidium des vorsitzenden der fünfziger, also soirons, geschehe, wel- cher vorschlag jedoch durchfiel und das Alterspräsidium beliebt ward. die republikaner, oder wie sie sich bis jetzt nennen, Anhänger der volks- souverainetät, sind sehr thätig, versammeln sich allabendlich im holländi- schen hofe, und es scheint, daß wenigstens ein theil aus ihnen kein mittel zu ihrem Zwecke verschmäht, krawalle, deren es dieser tage mehrere gab, Arbeiterversammlungen (in einer gestrigen wurde eine Petition an die na- tionalversammlung um Zurückberufung heckers und struve’s beschlossen), etc. leute wie fröbel, Pelz etc. treiben sich unter ihrem schutze hier herum, Jacobi ist glücklicherweise nicht gewählt, ist aber auch noch hier,1 kurz es scheint mir nicht unmöglich, daß diese Partey, wenn sie ihre schwäche ein- sieht, den versuch machen werde (wie in Paris am 16. dieses monats), die versammlung gewaltsam zu sprengen. Als schutz haben wir bloß die natio- nalgarde und das wenige hiesige militär, zwar steht in der umgegend kur- hessisches und nassauisches militär, und mainz ist auch nicht weit. die Aufstellung einer provisorischen centralgewalt, welche vom Bundes- tage und fünfziger Ausschusse bereits beschlossen war, scheint gescheitert zu seyn. die veröffentlichung des Bundesprotocolls vom 4. dieses monats über die stellung der fürsten zu der nationalversammlung (in folge einer höchst beklagenswerthen indiscretion) gab dem fünfzigerausschusse eine willkommene gelegenheit, seine schwindende Popularität wieder zu erhö- hen und mit großem éclat seine frühern Beschlüsse in dieser Beziehung zu- rückzunehmen. ich sehe nicht ein, wozu wir eine centralgewalt jetzt schon brauchen, einen Bundesfeldherrn wohl. Am 18. um 3 uhr nachmittag verfügten wir uns Alle in den kaisersaal, mittlerweilen hielt der fünfzigerausschuß seine letzte sitzung und löste sich unter vielen hochs auf. vor 4 uhr zogen wir, den Alterspräsidenten lange aus hannover an der spitze, unter kanonendonner, glockengeläute, vivats etc. je 4 und 4 Arm in Arm (ich mit mathy, Bassermann und Zachariae) in die Paulskirche. Wir fingen damit an, uns als constituirt zu erklären, dann kam die ge- schäftsordnung zur sprache, Anträge und Amendements drängten sich, je- der wollte sprechen und stürzte auf die tribune, das haus tobte und schrie durch einander wie eine masse unsinniger, mir selbst riß die geduld ein paar mahle, und ich schrie wie die andern, der Präsident war beyspiellos 1 Johann Jacoby (nicht Jacobi) war mitglied des vorparlaments, in die nationalversamm- lung trat er erst am 24.5.1849 ein, nachdem er in einer nachwahl in Berlin gewählt wurde.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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