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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
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Tagebücher100 discussion, bey welcher ohne Zweifel arge dinge gesagt werden würden, die dann in Böhmen etc. mehr verderben, als die erklärung nützen würde, ver- mieden werde. Zu diesem Zwecke haben wir marek nach langem Zureden endlich heute Abends bey einer großen versammlung in der socratesloge dahin gebracht, seinen Antrag in soweit zurückzuziehen, daß er sich dem dahlmann’schen entwurfe anschließt. leider hat sommaruga mit seiner verfluchten redseligkeit, als wir schon Alles in ordnung gebracht hatten, trotz meiner Bemühungen die diskusssion wieder von vorne begonnen, wo- bey ich als Präsident Blut schwitzte, da ich immer befürchtete, die leute würden sich so erhitzen, daß sie dann auch übermorgen in der versamm- lung das maul nicht würden halten wollen. doch gelang es mir noch bey Zeiten, die debatte abzuschneiden. Wir haben einige entsetzliche schwät- zer (neuwall, neumanna, sommaruga etc.) unter uns, der schlechteren und mitunter ganz verwerflichen leute (giskra, reitter, Wiesner etc.) nicht zu gedenken. 1 der vorgestrige Beschluß trägt schon seine früchte, die luxemburger Ab- geordneten sind abgereiset, indem sie erklärten, sie seyen nicht ermächtigt, auf solcher grundlage zu unterhandeln, die 2 triester deputirten wollten ein gleiches thun, ließen sich aber noch bewegen, statt dessen einen Protest in das Protocoll niederzulegen, welcher dem verfassungsausschusse zuge- wiesen wurde. Als dieser dann bey uns heute vorkam, nahm ich das Wort, um die herrn zu beschwören, Prinzipienfragen künftig zu vermeiden und die sache nicht auf die spitze zu treiben. Wir oesterreicher seyen nicht hier, um zu constituiren, sondern um zu pactiren, unter allen Bedingungen würde oesterreich nicht beytreten. das sey einmal die stimmung bey uns, und die- ses lasse sich nicht wegdemonstriren. diese erklärung wurde schweigend angenommen. hinsichtlich unserer hiesigen stellung wird sich denn doch nicht viel an dem Bisherigen ändern lassen, wenn die Altpreußen auch hun- dertmal unpopulär sind unter den liberalen und den süddeutschen, so sind sie doch diejenigen, welche in Bezug auf die verfassung deutschlands das- selbe mit uns wollen, nämlich keinen kaiser und möglichste selbstständig- keit der einzelnen staaten, und dieses ist das einzige, worauf es uns hier ankömmt. ich will mich ein Bischen umsehen, mit den führern der verschie- denen schattirungen und länder sprechen, aber in der hauptsache wird es wahrscheinlich doch so bleiben, wie ich sagte. in Wien hat es am 26. schon wieder spektakel gegeben, wie ich so eben durch rothschild erfahre, aus den noch unvollständigen nachrichten scheint hervorzugehen, daß die minister die Auflösung der studentenlegion verfüg- ten, daß darüber die studenten und die Arbeiter losbrachen, und daß der a eingefügt.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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