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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
Seite - 103 -
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1031. Juni 1848 nach oesterreich mit dem ganzen Ansehen zurückkehren werde, welches mir diese Wahl ohne Zweifel gibt. Abends wurden wir von herrn mumm zu einem souper geladen, und die frankfurter Bürger brachten uns dort einen glänzenden fackelzug mit der obligaten Begleitung von reden und gesängen. gagern und soiron antwor- teten, und so mußte denn auch ich trotz heiserkeit und sonstiger Abneigung gegen alles öffentliche reden, welches mir noch immer eine bedeutende scheu einflößt, meine standrede halten, worin ich von der einigkeit oester- reichs und deutschlands etc. sprach, was mit großem Jubel aufgenommen wurde. dann folgte ein großes souper, wo unser Aller gesundheiten unter sehr schönen und geistreichen reden getrunken wurde, etc. ich erhalte nun eine menge einladungen etc. zum theile von ganz fremden leuten und werde eine Art von personnage, was mir lästig ist, da ich weder Zeit noch lust habe zu dergleichen dingen, und ich nebstdem eine unüberwindliche Abneigung gegen zwey dinge habe, welche damit unzertrennlich verbunden sind, nämlich gegen das trinken und das öffentliche reden, letzteres muß ich mir angewöhnen. vorgestern als am geburtstage des kaisers gab schmerling ein großes di- ner im russischen hofe, wieder mit toasts und reden, besonders schön spra- chen gagern, Welcker, der alte prächtige Arndt und vor Allem dahlmann, der das Andenken an erzherzog carl in rührenden edlen Worten feyerte. ich brachte, um meiner rolle treu zu bleiben, einen toast auf das Wohl der ungarischen nation, deren deputirte ebenfalls anwesend waren. Wir arbeiten jetzt stark im verfassungsausschussse, und zwar an dem kapitel der grundrechte des deutschen volkes, wobey sich über die form, fassung und die größere oder geringere Ausführung größere discussionen ergeben, als ich Anfangs dachte. nebstdem debattiren wir in Privatbespre- chungen, jedoch nur in kleineren kreisen, und zwar sowohl unter uns als mit dem Bundestag die frage wegen errichtung einer provisorischen central- gewalt, welche jetzt bey weitem die wichtigste ist und nächster tage in der nationalversammlung vorkommen wird. es sind mehrere Anträge in dieser Beziehung bereits gestellt, die sich hauptsächlich darin unterscheiden, daß die einen (die der linken) diese centralgewalt aus der versammlung hervor- gehen lassen wollen, während wir es dem Bundestage zu überlassen geden- ken. die form, in der wir übereingekommen sind, ist die, daß der Bundestag auf die von der versammlung an ihn zu richtende Aufforderung (jetzt ist es für ihn schon zu spät, um selbst die initiative zu ergreifen) seinen Plan mit- theile, und zwar der eines triumvirates (wahrscheinlich schmerling, camp- hausen und mathy), welches sich aus dem schooße der versammlung ein verantwortliches ministerium zu wählen hat. ich sehe zwar noch nicht ganz klar, was das triumvirat neben dem ministerium, was beyde gegenüber des
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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