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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
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Tagebücher104 Bundestages für eine stellung anzunehmen haben werden, und auch die competenz dieser provisorischen gewalt muß sehr genau bestimmt werden, um zu verhindern, daß sie eine omnipotente regentschaft werde. die Aufstellung einer solchen gewalt ist aber um so nothwendiger, als es beynahe in ganz deutschland spukt, in Baden, Bayern, sachsen, am rheine und namentlich in Berlin, wo man, ganz wie in Wien, durchaus nichts von einer ersten kammer wissen will. Zudem der krieg in schleswig, in tyrol, die verhältnisse in triest (wo neulich eine neapolitanisch-sardinische flotte erschien, jedoch wieder abzog,a schmach genug für oesterreich, welches sich von solchen mächten ins Bockshorn jagen lassen muß, dann die entsetzlich verwickelten polnischen Angelegenheiten. endlich, und vor Allem, ist auf die mitte dieses monats eine schilderhebung der republikaner angesagt, die freyschaaren in frankreich sollen abermals in deutschland einfallen, und hier in frankfurt soll um dieselbe Zeit eine versammlung sämmtlicher de- mokratischer vereine in deutschland stattfinden, welche nichts geringeres im schilde führt als einen Putsch gegen die nationalversammlung. Wir müs- sen nun bey Zeiten an gegenvorkehrungen denken.1 Wien ist ärger revolutionirt als je, alle straßen stockhoch barricadirt, das ministerium unter Aufsicht, montecuccoli, ferd. colloredo, Breuner, hye, endlicher etc. theils flüchtig, theils gefangen, eine Art Wohlfahrtsausschuß von Bürgern, nationalgarden und studenten, das militär abgezogen, und Alles das, weil das ministerium die unbegreifliche stupidität hatte, im Au- genblicke, wo die universität im Begriffe stand, sich friedlich aufzulösen, mit gewaltmaßregeln, und noch dazu mit unzureichenden, die universität schließen und die studenten, welche schon baus Wienb abziehen wollten, mit gewalt entwaffnen zu wollen. Als sie dann den Widerstand sahen, gaben die hundsfötter nach und opferten die rathgeber auf. diese letzte emeute wird, so scheint es mir, Wien den hals brechen, die Provinzen werden sich förmlich von Wien lossagen, wie sie es schon seit dem 15. may mehrfach angedeutet haben, und Wien wird sich selbst überlassen werden, bis es de- müthig zum kreuze kriecht. Da fürchte ich nichts, wohl aber richten sich meine Besorgnisse nach innsbruck, daß nähmlich von den leuten, die dort versammelt sind (Bombelles, Brandis, erzherzog ludwig etc.!!!!) ein reac- tionsversuch gemacht werde. dann wäre es mit der monarchie zu ende.2 [frankfurt] 4. Juni Abends die hauptsorge ist jetzt die errichtung einer provisorischen centralgewalt, die nothwendigkeit derselben wird allgemein gefühlt, die schleswig’sche a die klammer schließt nicht. b–b eingefügt.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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