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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
Seite - 105 -
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1054. Juni 1848 (wegen welcher Präsident Beseler jetzt hier war) und italienische frage, zu welchen nächstens die schwierigste und häßlichste, die polnische, dazu kom- men dürfte, indem frankreich miene macht, die Wiederherstellung Polens aussprechen zu wollen, und bey unserer linken, welcher es theils um theore- tische Principien, theils nur um verwirrung zu thun ist, vielen Anklang fin- det (Arago, welcher in einer darauf bezüglichen specialmission nach Berlin geht, war einige tage hier und verkehrte viel mit der linken), Alles dieses erheischt dringend eine kräftige centralregierung, hierzu kömmt noch die zunehmende schwäche und discreditirung der deutschen regierungen und die unruhen, welche aller orten ausbrechen. darüber wären also Alle einig, nur wollen die radikalen diese centralgewalt aus dem schooße der natio- nalversammlung hervorgehen lassen, während wir uns deßwegen mit dem Bundestage vereinbaren wollen. über die form dieser centralgewalt habe ich in diesen tagen die Ansicht geltend gemacht, daß das triumvirat aus Prinzen und nicht aus Privatleu- ten bestehen solle. nur Prinzen haben eine stellung, welche sie über oder wenigstens neben die nationalversammlung stellt, so daß sie nicht durch ein mißtrauensvotum derselben oder auch nur durch wiederholte Angriffe auf der tribüne gestürzt werden können, nur Prinzen endlich werden den regierungen garantieen biethen und daher diese dazu bewegen, sich die- ser centralgewalt unbedingt zu bequemen. Als candidaten sind nahmhaft gemacht worden: erzherzog Johann, Prinz Waldemar von Preußen, Prinz carl von Bayern, Prinz Bernhard von Weimar. heute Abend will man nun, daß ich, und zwar schon morgen, nach innsbruck abreise, um den erzherzog Johann zu bewegen, sogleich hierher zu kommen, denn es ist höchste eile notwendig. morgen soll noch darüber conferirt werden, ich ginge in diesem wichtigen momente ungern, wenn auch nur auf 8 tage von hier fort, und habe dagegen geltend gemacht, daß ich zu sehr en vue sey, als daß meine plötzliche geheimnißvolle Abreise nicht zu hundert suppositionen Anlaß ge- ben würde. morgen wird sich das entscheiden. gestern ist der Ausschuß zur Behandlung dieser frage niedergesetzt wor- den, worin unsere Parthey wieder das entschiedene übergewicht (12 gegen 3) hat, leider wurde in meiner Abtheilung einer dieser 3, oberst meyern, ge- wählt. diese Wahl hat mich wieder überzeugt, wie nothwendig es sey, meine Abtheilung, der ich in diesen letzten tagen bey meinen vielen anderweitigen geschäften beynahe fremd geworden bin, öfters zu versammeln, um einen einfluß auf sie zu gewinnen. eine andere dringende frage ist die der sicherung der nationalversamm- lung gegen einen etwaigen Putsch der radicalen. die versammlung der de- mocratischen vereine, die am 14. hier stattfinden soll, soll nachgerade den liberalen selbst unheimlich werden, weßhalb sie beschlossen haben sollen,
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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