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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
Seite - 127 -
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12712. Juli 1848 von fürth und nürnberg, deren Anrede ich als chef der deputation zuerst beantwortete. in fürth wurden wir mit kanonendonner, unzähligen flin- tenschüssen, hochs, nationalgarde, fahnen und reden etc. empfangen. noch ärger wurde es in nürnberg, wo sich sodann noch die liedertafel vor unserem gasthofe producirte. raveaux, sauken etc. sprachen vom fenster herab. dann soupirten wir im saale, und ich brachte einen toast auf die stadt nürnberg aus etc. Am 2. ging es weiter, bald mehr, bald minder feyerlich, eine stunde vor regensburg wurden wir wieder von einer deputation empfangen, und wir fuhren sodann mit ihr (ich in einem Wagen mit kaufmann neuffer und rotenhan) an regensburg vorüber zur Walhalla. diese entzückte mich, wenn nur die bemahlte decke und caryatiden nicht gewesen wären. unser einzug in regensburg war ganz sowie gestern in nürnberg, sodann auch wieder reden, liedertafel, souper, toasts etc. ich fühlte es auf dieser tour wieder recht lebhaft, wie sehr mir übung und unbefangenheit im sprechen abgehen. das muß ich mir aneignen, denn es ist jetzt vielleicht die nothwendigste gabe, und ohne sie kann auch der ausgezeichneteste mensch kaum je aus einer subordinirten stellung hervortreten. Auch glaube ich, daß ich alle eigenschaften zu einem wirksa- men redner besitzen würde, wenn ich erst jene beyden habe. Am 3. fuhren wir per dampfboot, wieder feyerlich an Bord geleitet und empfangen, ab. von allen größeren ortschaften, an denen wir vorüberfuh- ren, kamen deputationen an Bord, kurz überall seit frankfurt zeigt sich die größte Zufriedenheit mit unserer Wahl und der größte Jubel über die- sen bedeutsamen schritt zur einheit deutschlands, selbst in Bayern, wel- ches immer für den separatistischesten staat gegolten hat. in Passau hoffte ich eduard zu treffen, er war aber nicht da. dagegen kam Arco-valley an Bord und fuhr mit uns bis Wien. gegen 7 uhr waren wir in linz. Alle Autoritäten, skrbensky an der spitze, kamen an Bord (in uniform, wir im bestaubten reisehabit), und wir zogen in feyerlicher Prozession nach dem für uns bereiteten hôtel, spalier der nationalgarde, vivats etc., Abends reden, toasts, souper, liedertafel, etc. ich begegnete zu meiner großen freude Prinz holstein und stieg lange mit ihm herum. frankfurt 12. July Am 4. war wieder dieselbe geschichte, halb linz geleitete uns zum dampf- boot, an Bord kamen unterwegs deputationen etc. o’sullivan, der mit uns fuhr, gab uns interessante details über Wien, innsbruck und ischel, von wo er eben kam. um 4 waren wir in nussdorf, unter kanonendonner und von der ganzen nationalgarde empfangen. A. Bach bewillkommnete uns, und ich erwie-
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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