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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band II
Seite - 147 -
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1472. August 1848 commission unseres Ausschusses über die competenz der reichsgewalt, ein entwurf, der mir allerdings ebensosehr mißfällt. übrigens wird, wie ich hoffe, ein mittelweg gefunden werden, damit der 6. August ohne skandal vorübergehe.1 camphausen ist hier zum preußischen Bevollmächtigten ernannt und hat ein ganzes Personale bey sich, doch nicht, um einen noyau der oppo- sition gegen das ministerium zu bilden? schmerling und Peuker sind in ei- ner Art von Wuth und Verzweiflung, schöner Anfang, übrigens ist die Lage auch eine fatale. seit einem monathe, daß die centralgewalt besteht, ist das cabinett noch nicht formirt, namentlich die auswärtigen Angelegenhei- ten, in denen also noch immer nichts geschehen ist, wiewol die wichtigsten fragen schweben, so z.B. schleswig, limburg, wo man, d.h. die national- versammlung holland den handschuh ins gesicht geworfen hat,2 italien, Posen, frankreich etc. Zum glücke kommt der erzherzog endlich morgen, aber leider nicht über Berlin, was doch so unendlich gut gewesen wäre. das soll heckscher’s Werk seyn. der kaiser will also durchaus nicht nach Wien zurück, nun hat der reichstag eine deputation geschickt, einstweilen ist das ministerium sicuti regentschaft, wiewol sich jetzt bey uns eigentlich niemand regieren läßt, indessen kommt der 19. geburtstag des erzherzog franz Joseph heran (20. dieses monats3), und dann hoffe ich, haben wir wenigstens wieder einen souverain. die croaten, serben etc. in ungarn führen offenen krieg und haben die magyaren bereits wiederholt geschlagen, geht es, wie ich es seit lange wünsche, zerschlägt sich ungarn in ein magyarisches, croatisches und slowakisches reich, so ist das für den zukünftigen oesterreichischen Bundesstaat, also für oesterreichs fortbestehen ein großer gewinn. leider aber scheinen sich auch in der herrlichen militärgrenze schon spuren der desorganisation zu zeigen. ich habe den Plan, nächstens den Antrag auf vermittelung in italien durch die centralgewalt in der nationalversammlung zu stellen. der mo- ment ist dazu günstig, nur will ich ihn früher noch in kleinerem kreise besprechen, ich möchte nicht, daß er durchfiele, was vielleicht aus Be- sorgniß, frankreich dadurch zum kriege zu reizen, geschehen könnte. die mailänder sollen nämlich bereits französische hülfe angerufen haben, und 1 gemeint ist die geplante huldigung der Bundestruppen vor dem reichsverweser, vgl. ein- trag v. 28.7. und 7.8.1848. 2 Am 19.7.1848 beschloss die nationalversammlung beinahe einstimmig, dass die beste- hende vereinigung des zum deutschen Bunde gehörigen herzogtums limburg mit dem königreich der niederlande „unter einer verfassung und verwaltung als unvereinbar mit der deutschen Bundesverfassung“ zu betrachten sei. 3 der spätere kaiser franz Joseph wurde am 18., nicht 20. August 18 Jahre alt.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
II
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
716
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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