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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
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tagebücher 1854–1858 [am nil zwischen kenneh und theben] 1. Jänner 1854 gestern früh gegen 5 uhr kamen wir vor kenneh an und ließen uns gleich nach dem frühstücke an das andere ufer übersetzen, von wo wir nach ei- nem 3/4 stündigen marsche bey den ruinen von dendera (dem alten tenty- sis) ankamen. über eine masse von schutt, alten Ziegeln und thonscherben (welche beynahe unzerbrechlich sind) und halb eingefallenen grundmauern alter gebäude gelangten wir zu dem großen tempel der ägyptischen ve- nus, der göttinn Athor, ein colossaler, imposanter, noch sehr gut erhaltener tempel, in- und auswendig mit hieroglyphen bedeckt. er wurde unter den Ptolemäern begonnen und unter tiberius vollendet, datirt also bereits aus der Zeit des verfalles ägyptischer Baukunst, ist aber nichtsdesto weniger ein imposantes kunstwerk. ich war mehr als befriedigt, umsomehr als es das erste dieser Art war, was ich in egypten gesehen habe. unter andern interessirte mich die figur der cleopatra, welche in mehreren Basreliefs abgebildet ist. dicht neben diesem tempel ist auf einer seite ein kleiner tempel des typhon und auf einer anderen ein noch kleinerer der isis, dann 2 triumphbögen etc. im tempel der venus trafen wir mit 3 jungen engländern zusammen, welche von Wadi Halfa kamen und mir recht wohl gefielen, namentlich ei- ner von ihnen, ein m. Briggs von der indischen Armée, sie sagten mir, daß Dr. Brugsch in Theben sey, wo ich ihn also Morgen zu finden hoffe. Wir frühstückten mit ihnen im Propylon, und dann ging ich mit mohammed al- lein zurück, kam einen Augenblick an Bord unseres schiffes und ritt dann sammt dragoman nach kenneh zum österreichischen Agenten isa, einem blinden katholischen Araber aus Bethlehem. diesem übergab ich meine Briefe zur Besorgung (es ist nämlich kenneh die letzte station einer tägli- chen Postverbindung mit kairo, bis wohin die Briefe 5–6 tage gehen), fand aber zu meinem verdrusse keine Briefe für mich, gewiß nur in folge der nachlässigkeit der österreichischen kanzley in cairo, so muß ich nun an 2 1/2 monathe ohne nachrichten aus europa bleiben! kenneh hat 12.000 einwohner, davon 1200 copten und nur einige we- nige griechen und katholiken. der handel ist sehr bedeutend, da es das emporium für kosseyr und das rothe meer und für chartum ist. nach kos- seyr und Arabien gehen getreide, sesam etc., überhaupt die feldfrüchte Oberaegyptens, welche hier von hiesigen Kaufleuten aufgekauft werden, und europäische manufakturen, die über cairo und kenneh nach kosseyr gehen. Zwischen suez und kenneh hat sich eine niederlassung von fran-
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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