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Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
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bestritten. Die sich daraus ergebenden Konflikte um die knappen Stellen spitzten sich, wie wir später sehen werden, während der nächsten zwei Jahrzehnte noch zu. Die Versuche der Musikergewerkschaften, die BerufsmusikerInnen zu vereinen und gegen die Konkurrenz der AmateurInnen zu schützen, wurden u. a. eben durch die große Diversität an Musizierformen und die unterschiedlichen Perspektiven der Musizierenden auf ihre Tätigkeit erschwert. 2.2 Musizieren in Österreich Die für West- und Mitteleuropa beschriebenen Entwicklungen des Musizierens zwischen dem 18. und dem Beginn des 20.  Jahrhunderts fanden weitgehend auch in Österreich statt, allerdings in teils spezifischen Ausprägungen. Ein Merkmal der österreichischen Entwicklungen ist die große Bedeutung des Musizierens von Dilet- tantInnen. Für die Kunstmusik sieht Martha Handlos vor allem die Verbreitung von Hausmusik und privaten Musizierkreisen, in denen vorrangig DilettantInnen tätig waren, als Ursache für deren langanhaltende Dominanz im Wiener Konzertwesen.47 Diese starke Verbreitung des privaten Musizierens wiederum stand im Zusammen- hang mit dem relativ späten Aufstieg des Bürgertums und damit auch dem späten Aufkommen eines öffentlichen Konzertlebens.48 Erst 1842  – und damit Jahrzehnte nach anderen europäischen Metropolen  – wurde mit den Philharmonikern das erste ständige Berufsorchester Wiens gegründet, um 1899 gab es in Wien immer noch kein zweites ständiges Berufsorchester, dafür aber insgesamt 16 Dilettanten- Orchester- Vereine wie etwa das Orchester der Gesellschaft der Musikfreunde oder auch den Orchesterverein der Eisenbahnbeamten.49 Auch außerhalb Wiens waren Vereine und Musik- Gesellschaften noch um 1900 die wesentlichen Träger des kunst- musikalischen Konzertlebens.50 Der oben skizzierte Prozess der Verdrängung von AmateurInnen aus dem öffentlichen Musikleben fand auch hier statt, allerdings erst deutlich später. In der Volksmusik wurde das Musizieren von AmateurInnen durch die Gründung von zivilen Blasmusikkapellen wesentlich gestärkt. Diese Kapellen, die stark an die zahlreich vorhandenen Militärkapellen angelehnt waren, wurden um 1815 erstmals in Tirol und Vorarlberg gegründet, weitere Gründungswellen fanden nach 1848 und 1867 statt. Als Entwicklung, die im deutschsprachigen Raum ihren Ausgang nahm und sich erst danach im übrigen Europa verbreitete, kann diese 47 Handlos, Entwicklung, 221 f. 48 Ebd., 220. 49 Heller, Zeit, 103. 50 Ebd., 127. Musizieren in Österreich 31
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Über die Produktion von Tönen Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Titel
Über die Produktion von Tönen
Untertitel
Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Autor
Georg Schinko
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20802-0
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
310
Schlagwörter
Music-making, Musician, Work, Vocation, Art, Austria, Correspondence analysis, Life Writing, Interwar period --- Musizieren, Musiker, Arbeit, Beruf, Kunst, Österreich, Korrespondenzanalyse, Lebensgeschichtliche Erzählung, Zwischenkriegszeit
Kategorie
Kunst und Kultur
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