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Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
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Geltung nur für jene Musizierenden, die in Bars, Kaffeehäusern, Gasthäusern etc. musizierten. Die Tarife für Wien unterschieden sich  – bis auf die Einteilung in Lohn- gruppen  – grundsätzlich nicht stark von jenen, die in den Folgejahren für Städte oder Bezirke in den Bundesländern vereinbart wurden. So wurde etwa der Tarif für ein Konzert im Bezirk Dornbirn 1936 auf 1,5 Schilling pro Stunde,243 für ein popu- läres Konzert in der Stadt Baden 1937 auf 2 – 2,5 Schilling pro Stunde festgesetzt.244 Jazzmusiker (bis drei Stunden) je nach Lohngruppe 4,40 – 7,15 Schilling Salon-/Orchestermusiker (bis drei Stunden) nach Lohngruppe 3,85 – 6,60 Schilling Einzelspieler (bis drei Stunden) je nach Lohngruppe 3,85 – 6,60 Schilling Schrammelmusiker und- sänger 3,50 – 8 Schilling Musiker in Heurigen der Vororte 3,50 Schilling Ambulantes Spielen (drei Stunden) 9 Schilling Abbildung 4: Tarife laut Kollektivvertrag für Wien 1936 Die Kategorie der SchrammelmusikerInnen und -sängerInnen (abgesehen von den MusikerInnen in den Heurigenlokalen der Vororte) hatte im Vergleich zum Kollek- tivvertrag von 1920/21 eine starke Aufwertung erfahren. Es war nun möglich, auch mit dieser Musizierform ein ähnliches Einkommen zu erzielen wie ein/e MusikerIn einer Salonkapelle. Das bedeutet aber weniger, dass diese Musizierenden nun bedeu- tend bessergestellt worden wären, sondern dass andere Musizierende im Vergleich zu 1920/21 nun schlechtergestellt waren. Konnte ein/e Salon- oder OrchestermusikerIn nach den Tarifen von 1920/21 mit einem dreistündigen Konzert etwa 40  Prozent des offiziellen wöchentlichen Lebensbedarfs verdienen,245 sank dieser Wert bis 1936 auf etwa 22  Prozent.246 Der Verdienst eines/einer SalonorchestermusikerIn der oberen Lohnklassen war nach den Tarifen von 1936 (bei Annahme von zwei Konzerten pro Tag) mit dem eines gelernten Maurers vergleichbar (zwischen 62 und 66 Schilling pro Woche 247), während der Verdienst in den unteren Lohnklassen teilweise hinter dem von Hilfsarbeitern in der Bauwirtschaft (bis zu 49 Schilling pro Woche 248) zurückblieb. 243 Der Österreichische Musiker (1936), Nr.  12, 170 – 171, hier 171. 244 Der Österreichische Musiker (1937), Nr.  7 – 8, 86. 245 Das Konzertlokal (1921), Nr.  8, 34 – 35 (Durchschnittswert der unterschiedlichen Tarife für ein dreistündiges Konzert); Bundesamt für Statistik (Hg.), Nachrichten. 1  Jahrgang, 15; Butschek, Reihen, Anhang 8.2 Verbraucherpreisindex seit 1800; eigene Berechnungen. 246 Der Österreichische Musiker (1936), Nr.  5 – 6, 82 – 86; Bundesamt für Statistik (Hg.), Nach- richten. 15. Jahrgang, 11; eigene Berechnungen. 247 Bundesamt für Statistik (Hg.), Nachrichten. 15. Jahrgang, 14. 248 Ebd., 14. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR Differenzierungen von Musizieren72
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Über die Produktion von Tönen Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Titel
Über die Produktion von Tönen
Untertitel
Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Autor
Georg Schinko
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20802-0
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
310
Schlagwörter
Music-making, Musician, Work, Vocation, Art, Austria, Correspondence analysis, Life Writing, Interwar period --- Musizieren, Musiker, Arbeit, Beruf, Kunst, Österreich, Korrespondenzanalyse, Lebensgeschichtliche Erzählung, Zwischenkriegszeit
Kategorie
Kunst und Kultur
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