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Über Bücher reden - Literaturrezeption in Lesegemeinschaften
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© 2021 V&R unipress, Brill Deutschland GmbH ISBN Print: 9783847113232 – ISBN E-Lib: 9783737013239 Der Fokus aller Rezensionen liegt auf der Figurenzeichnung, was sich bei einem Roman anbietet, der zwei ins Extreme getriebene Kontrahenten als Protagonisten installiert, die sich einDuell umFlora und Fauna einer kalifor- nischen Insel liefern. Insgesamt agieren die Rezensentinnen undRezensenten starkdeskriptiv inBezug auf FigurenundPlot, und auffällig ist dieDominanz persönlicherVorlieben bei gleichzeitiger Intransparenz derWertungskriterien. Die zentralemoralische Frage desRomans bleibt unberührt, dieKritikerinnen undKritikerhütensichdavor, eineSeiteeinzunehmen.Auch inderLesegruppe werden Figuren und Plot rekonstruiert, darüber hinaus wird die moralische Frage (Eingreifen oder nicht? Regelt sich die Natur nicht auch von selbst und wieweit kann sieüberhaupt zerstörtwerden?WieüberheblichgehenMenschen vor?)mitVerve aufgenommenundumfangreichdiskutiert sowiemitBeobach- tungenausdiversenUrlauben,persönlichenErfahrungsberichtenundjenenvon Verwandten sowie Beispielen aus Filmen undTV-Dokumentationen unterfüt- tert. Inder geschlechtlichgemischtenGruppewirddarüberhinausdieGender- frage debattiert. EineTeilnehmerin geht davon aus, dass sichBoyle (beiAlmas Schwangerschaftsgeständnis, s. o.)nicht indieweiblichePerspektivehineinver- setzenkann:„SokannnureinMannschreiben,derüberhauptkeineAhnunghat, wieeineFrauwirklichreagiert“(G1/D1/Bw1,Z.1467;undvgl.ebensoZ.1512ff). Demgegenüber vermagder einzigeMann inderGruppe zuverstehen, „wiedas gelaufen ist“ (G1/D1/Bm1,Z. 1468–1470), ebenso, dassdieFrauenfigur roman- tisch gezeichnet wurde: „Ja, Frauen sind Tagträumer“ (G1/D1/Bm1, Z. 1773), worauf ihm vehement widersprochen wird: „Es gibt nichts Realistischeres als Frauen.“ (G1/D1/Bw1,Z.1777ff.)Ergänzend inderFragewirddieFigurDave in ihrem „Machoverhalten“ kritisiert (G1/D1/Bw3, Bw4, Bw7, Z. 2324ff.). In der LeserundewerdenFremdwörter geklärt, einzelneFormulierungenderÜberset- zung skeptischbetrachtet und zwei sachlichePunkte korrigiert. AuchdasAus- sehendesAutors spielt eineRolle.Mankommt zudemSchluss, dass sich sein „extremer“ Stil in einemPorträtfoto abbildet: „wie er schreibt, schaut er aus.“ (G1/D1/Bw1, 624,Z. 633ff.) Gruppe1: Diskussionzu JohnWilliams (2013)Stoner imVergleichmit 25Buchbesprechungen (14Langrezensionen,11Kurzkritiken) Für Lesegruppen ist Stoner ein nahezu prototypisch geeignetes Buch. Der gleichnamige Protagonist des Romans erweist sich als schwer durchschaubare Figur,die inderFrage,obihrLebenalseingelungenesodersogarglücklicheszu bilanzierenoderobsienichtzuduldsamoderdochauchdurchsetzungsfähigsei, RenateGiacomuzzi /GerdaE.Moser /VeronikaSchuchter148 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Über Bücher reden Literaturrezeption in Lesegemeinschaften
Titel
Über Bücher reden
Untertitel
Literaturrezeption in Lesegemeinschaften
Autor
Doris Moser
Herausgeber
Claudia Dürr
Verlag
V&R unipress
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7370-1323-9
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
262
Kategorie
Lehrbücher
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