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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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3.3. DIE VERVOLLSTÄNDIGUNG DER UNIVERSITÄT UND DAS GERÜCHT UM AUFLÖSUNG 131 anwesenden Professoren, beim sich konstituierenden Tiroler Landtag die Vervollständigung der Universität auf die Tagesordnung zu setzen.106 Die Professoren schlugen dazu eine Aufwertung des bestehenden niederen medi- zinisch-chirurgischen Studiums107 zu einer Fakultät und die Schaffung einer theologischen Fakultät vor, wenn nötig durch die Übertragung des Brixner Seminars nach Innsbruck.108 Auf Grund dieses Beschlusses entstand dann auch ein Entwurf für die „Bitte um Wiederherstellung der Universität mit allen vier Fakultäten“, der in den Akten des Rektorats überliefert ist.109 Nach der einleitenden Bitte um Vervollständigung der Universität führte man vier Gründe an, warum dies geschehen solle. Diese Gründe machen – wie oben bereits teilweise angedeu- tet – deutlich, welche Rolle die Professoren der Universität zuerkannten. Als ersten Grund führt der Schreiber das historische Recht der Universität auf alle vier Fakultäten an, zumal ihr bei der Gründung diese Privilegien zuge- standen worden waren. Das zweite Argument ist aufschlussreicher, bezieht es sich doch auf die ‚Idee der Universität‘: Den Hochschulen liegt eine Idee, die Idee der Einheit aller Wissenschaften zum Grunde, denn eine Hochschule ist eine dieser Idee entsprungene Lehr- anstalt, ein Verein von Lehrern, unter welche das gesammte Gebieth des ver- schiedenen Wissens so vertheilt ist, wie es die Verschiedenheit und die Ver- wandtschaft unter den Wissenschaften fordert. Nach dieser Idee richten sich die Grundregeln für die Organisation solcher Lehranstalten.110 Daher würde auch die „Zerstückelung des Ganzen“ negative Auswirkungen auf den universalen Anspruch der Universität haben und letztlich zu Klein- geistigkeit und Pedanterie führen und die Universität „auf das Nützliche“ re- duzieren: Und gerade in diesem „vorgesetzten Nützlichkeitsprinzip liegt der 106 Siehe Senatssitzungsprotokoll, Innsbruck 06.06.1848, Senatssitzungsprotokolle 3, Nr. 168, Universitätsarchiv Innsbruck; Senatssitzungsprotokoll, Innsbruck 23.06.1848, Senatssit- zungsprotokolle 3, Nr. 179, Universitätsarchiv Innsbruck. Vgl. insgesamt zu den gesam- ten Vorgängen den Aufsatz von Huter, Salzburg oder Innsbruck? Huter hat allerdings die Quellen aus dem Universitätsarchiv, die hier zusätzlich verwendet wurden, nicht einbezo- gen. 107 Zum medizinischen Studium siehe HuBer, Geschichte der Medizinischen Fakultät Inns- bruck und der medizinisch-chirurgischen Studienanstalt. 108 Senatssitzungsprotokoll, Innsbruck 06.06.1848, Senatssitzungsprotokolle 3, Nr. 168, Uni- versitätsarchiv Innsbruck. 109 Bitte um Wiederherstellung der Universität mit allen vier Fakultäten (Konzept), Inns- bruck Juli 1848, Akten des Rektorats 17, 217/R ex 1848/49, Universitätsarchiv Innsbruck. 110 Ebenda.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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