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4 ENTWICKLUNGSTENDENZEN DER UNIVERSITÄT IN DER ÄRA
THUN160
lichkeiten auch noch in den folgenden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ein
begrenzender Faktor in der Entwicklung der Universität war.38
4.2. Die Studenten an der Universität Innsbruck
in der Reformära Thuns
4.2.1. Studentenzahlen
Grundlegend muss festgehalten werden, dass die Studenten abseits der Be-
schreibungen sozialgeschichtlicher Aspekte in der Ära Thun wenig greifbar
sind.39 Daher ist es schwierig, tragfähige Urteile zu den politischen Ansich-
ten der Studenten zu fällen. Ebenso wenig lässt sich sagen, wie sie Reformen
der österreichischen Universitäten bzw. ihrer eigenen Universität wahrge-
nommen haben.
Am besten und einfachsten lassen sich die Studentenzahlen an der Uni-
versität in der Thun’schen Ära ermitteln. Durch die Herausgabe der Matri-
keln der Universität ist hierzu die notwendige Grundlage gelegt worden.40
Die Studentenzahlen an der Universität Innsbruck bewegten sich in den
1850er-Jahren zwischen 162 und 246 ordentlichen Hörern, der Mittelwert
für das Jahrzehnt liegt bei etwa 200 ordentlichen Hörern. Rechnet man die
Studenten des medizinisch-chirurgischen Studiums und die außerordentli-
chen Hörer hinzu, so erhöht sich der Mittelwert für das Jahrzehnt auf etwa
270 Studenten. Einen deutlichen Aufschwung gab es erst in den 1860er- und
1870er-Jahren, als durchschnittlich 500 bis 600 Studenten (ordentliche, au-
ßerordentliche und Chirurgen) die Universität frequentierten. Im Winterse-
mester 1890/91 inskribierten erstmals mehr als tausend Studenten an der
Universität.41
38 Vgl. dazu Hedda LeeB, Geschichte der Universität Innsbruck von 1898 bis 1908, phil. Diss.,
Innsbruck 1968, S. 160–194; österreicHiscHe HocHscHüLerscHaft an der universität inns-
Bruck, 300 Jahre Universitas Oenipontana, S. 65–69.
39 Zur geografischen und sozialen Herkunft der Studenten siehe besonders in den Matrikeln
der Universität Innsbruck. Grundsätzlich, wenngleich stark verallgemeinernd und mit oft
dünner Quellengrundlage HocHgerner, Studium und Wissenschaftsentwicklung im Habs-
burgerreich.
40 Vgl. dazu Peter goLLer, Die Matrikel der Universität Innsbruck. Abteilung: Rechts- und
Staatswissenschaftliche Fakultät, Bd. 1 (1849–1918), Innsbruck 1998; Peter goLLer, Die
Matrikel der Universität Innsbruck. Die Matrikel der Theologischen Fakultät, Bd. 1 (1857–
1900), Innsbruck 1995; goLLer, Die Matrikel der Universität Innsbruck. Philosophische
Fakultät.
41 Vgl. auch das umfangreiche statistische Material in akademiscHer senat, Die Leo-
pold-Franzens-Universität zu Innsbruck in den Jahren 1848–1898. Für die hier verwende-
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Aufbruch in eine neue Zeit
- Titel
- Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
- Untertitel
- Aufbruch in eine neue Zeit
- Autor
- Christof Aichner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20847-1
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 512
- Schlagwörter
- University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen