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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 192 -
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 192 offenbar ein starkes Bedürfnis, die ‚katholische Sache‘ zu verteidigen, und in den Artikeln und auch in seinen späteren Projekten lässt sich deutlich der Wille erkennen, sich als Kämpfer für den katholischen Glauben und gegen den Liberalismus zu positionieren. Die Anfeindungen, die er deswegen er- tragen musste, scheinen ihn indes nicht entmutigt, sondern vielmehr darin bestätigt zu haben, seinen Kampf gegen den Liberalismus fortzusetzen. Da- rin wähnte er sich, wie im Übrigen auch Phillips oder andere Ultramontane, in der christlichen Tradition des märtyrerhaften Eintretens für ihren Glau- ben.113 Bei Moy und Phillips scheint dies indes zu einer gewissen Selbstüber- schätzung geführt zu haben. Die publizistische Tätigkeit kann bei Moy wohl durchaus auch als laisierte Form der Predigt gesehen werden, durch die er die Reihen innerhalb der Katholiken zu schließen versuchte, und einen Ge- genpol zur liberalen Presse etablierte. Ab 1856 engagierte sich Moy auch in der Marianischen Gesellschaft in Innsbruck und war als zentrale Persön- lichkeit für den Aufbau der Marianischen Vereinsbuchhandlung verantwort- lich.114 In der Familie Giovanelli war das publizistische Engagement jedoch nicht gerade gern gesehen, diverse Male lässt sich aus den in der Chronik zitierten Briefen der Vorbehalt gegenüber diesem unsicheren Geschäft erkennen.115 Zudem scheint diese ‚Projektemacherei‘ nicht dem adeligen Selbstverständ- nis der Giovanelli entsprochen zu haben. Allerdings legen die Quellen aus der Chronik die Vermutung nahe, dass die Tätigkeit als Redakteur und Verleger der Tiroler Zeitung dennoch den Weg zu seiner Anstellung an der Universität geebnet hat, denn bei einem Besuch des Kaisers in Innsbruck im Oktober 1850116 konnte Moy sich einigen Vertrauten des Kaisers nähern. Diesen erzählte er von den Umtrieben der lokalen radikalen Presse, beson- ders der Innsbrucker Zeitung117, und stellte jener liberalen Zeitung die loyale 113 Vgl. dazu auch PriescHing, Maria von Mörl (1812–1868), S. 66–70. 114 Vgl. dazu bei Karl kLaar, Gründung und Fortschritt der Firma Marianische Vereinsbuch- handlung und Buchdruckerei A.G. Innsbruck. Die Jahre 1856–1936. Rückschau, Innsbruck 1936. 115 Vgl. Giovanellische Familiengeschichte, Microfilm 1231, Tiroler Landesarchiv, S. 8323– 8326. 116 Der Besuch fand vom 5. – 17. Oktober 1850 statt. Siehe unterkircHer, Chronik von Inns- bruck, S. 388–389. 117 Vgl. zur Zeitung bei Helmut reinaLter, Joseph Ennemosers Auseinandersetzung mit den „Katholischen Blättern aus Tirol“ – eine frühe Form des Kulturkampfs? in: Ellen Hastaba/ Siegfried de Rachewiltz (Hgg.), Für Freiheit, Wahrheit und Recht! Joseph Ennemoser und Jakob Philipp Fallmerayer. Tirol von 1809 bis 1848/49, Innsbruck 2009, S. 291–302; zur Auseinandersetzung mit der Tiroler Zeitung vor allem auch bei Ellen HastaBa, „Für Frei- heit, Wahrheit und Recht!“. Archivalische Trouvaillen aus dem Tiroler Landesarchiv und dem Ferdinandeum zur kurzen Geschichte der „Innsbrucker Zeitung“ (1848–1852), in: Wis-
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860