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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5.12. KARL LIBOR KOPETZKY UND KARL SCHENKL 265 sitzung damit einverstanden, im Hintergrund brachte sich allerdings eine Front gegenüber Kopetzky und diesen Plan in Stellung. Der ‚betroffene‘ Schenach äußerte seine Bedenken gegenüber dem Statthalter über eine sol- che Lösung und führte als entscheidendes Argument gegen eine solche Lö- sung an, dass Kopetzky wohl kaum in der Lage sei, zwei große Fächer in der angebrachten Form zu lehren.494 Zur gleichen Zeit schrieb Julius Ficker privatim an Thun, um dem Mi- nister den Sachverhalt zu erklären und gleichzeitig von der von Kopetzky angestrebten Lösung abzuraten.495 Er schildert darin erstens die peinliche Lage in der Fakultätssitzung, in der man Kopetzkys Plan zwar entgegen- getreten war, aber in der es „ohne offene persönliche Verletzung des Kolle- gen“ nicht möglich gewesen wäre, dessen Vorschlag abzulehnen, um dann zweitens umso offener Thun gegenüber auf die unzureichenden Fähigkeiten Kopetzkys hinzuweisen, die nach dem Abgang von Małecki den Unterricht im Bereich der Philologie ernsthaft gefährdeten: Zunächst ist das Studium der Philologie an hiesiger Facultät in völligem Ver- fall. Herr Prof. Dr. Malecky hat ohne Zweifel sehr ersprießlich gewirkt; aber den Übergang nicht allein zu einer anderen Universität, sondern auch zu ei- nem anderen Fache im Auge habend mussten es die Verhältnisse von selbst mit sich bringen, dass er in seinem hiesigen Wirkungskreise sich nicht mit der Lust und Liebe bewegte, welche nur da einzutreten pflegt, wo es gilt für an- dauernde Wirksamkeit festen Boden zu schaffen. Seit seinem Abgang ist die Philologie nur durch Herrn Prof. Dr. Kopetzky [vertreten, C.A.]. Es liegt mir gewiß nichts ferner, als die wissenschaftliche Tüchtigkeit und Berufstreue des Kollegen irgendwie in Schatten stellen zu wollen. Andererseits will ich nicht verschweigen, daß die hiesigen Studierenden der Philologie übereinstimmend darüber klagen, dass es ihnen hier an der Anleitung und Aufmunterung bei ihren Studien durchaus gebreche, welche ihnen einen ersprießlichen Erfolg derselben hoffen lasse, daß sie lediglich auf ihre eigenen Kräfte angewiesen seien. Die Folgen davon haben sich unbezweifelt gezeigt; tüchtige Abiturien- ten, welche auf die hiesige Universität angewiesen waren, und Neigung zum Studium der Philologie gehabt haben, haben sich dadurch bestimmen lassen, ein anderes Fach zu wählen. Andere haben nach Ablauf des Semesters oder 494 Vgl. Sammelakt Nachfolge Schenach, Innsbruck 20./23.02.1857, Statthalterei Studien 3300 ad 2333/1857, Tiroler Landesarchiv; Konzept für den Bericht an das MCU, Innsbruck 26./27.02.1857, Statthalterei Studien 3330 ad 2333/1857, Tiroler Landesarchiv. Siehe auch bei mutH, Karl Libor Kopetzky, S. 14–15. 495 Ficker an Thun (Konzept), Innsbruck o.D., Nachlass Ficker, Institut für Österreichische Geschichtsforschung.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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