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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 278 -
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 278 Innsbruck über Schenachs Wirken informiert und der Kirchenrechtler emp- fahl Schenach als einen Mann von „tiefer katholischer Überzeugung“ und lobte außerdem dessen klaren Vortrag.572 Von Fessler hatte er 1855 einen Rat für die Besetzung des zweiten Lehrstuhls für Philosophie an der Wiener Universität erbeten. Fessler wiederum hatte sich daraufhin brieflich mit sei- nem ehemaligen Kollegen Vinzenz Gasser in der Angelegenheit besprochen. In seinem Antwortschreiben gibt Gasser einen Einblick in seine Meinung zu Schenach, zur Situation der Philosophie in Österreich und zur Innsbrucker Universität. Zunächst einmal bestätigt er Fesslers Ansicht, wie schwierig es sei, einen geeigneten Philosophen vorzuschlagen, und dass Schenach in die- sem Sinne „wohl der Einzige [sei, C. A.], der diesen Posten mit Ehren und Er- folg einnehmen würde“573, was die Wertschätzung des späteren Bischofs und Exponenten der ultramontanen Richtung für das Wirken Schenachs bezeugt. Gasser schreibt aber auch, dass eine Berufung von Schenach nach Wien in Innsbruck eine schmerzliche Lücke hinterlassen würde, zumal Schenach bei- nahe der einzige Hoffnungsschimmer in der dortigen „Wüste geistigen Le- bens“574 sei. Er selbst glaube aber gar nicht, so Gasser weiter, dass Schenach einen Ruf nach Wien annähme. Allein der miserable Zustand der Universität in Innsbruck könne Schenach umstimmen. Denn, so schreibt Gasser weiter, Schenach hätte sich erst kürzlich bitterlich bei ihm über die Situation be- schwert: Vor allem die geringe Zahl der Studenten und die laxe Haltung eini- ger Professoren der juridischen Fakultät im Erteilen von Titeln nennt Sche- nach als Gründe für seine zunehmende Entfremdung von der Universität.575 Gasser wollte allerdings nur unter der einen Bedingung zu Schenach raten, dass für denselben ein tüchtiger Ersatzmann nach Innsbruck beru- fen werde und die Suche nach einem solchen gestalte sich freilich ebenso schwierig wie jene Suche nach einem Kandidaten für den Wiener Lehrstuhl, so Gasser. Er ging dann auch gleich einige Kandidaten durch: Von Tirolern käme nur ein gewisser Perkmann in Frage, der allerdings offenbar bei sei- nen Studien in Wien und München allzu sehr dem Pantheismus verfallen sei und daher letztlich wohl als unbrauchbar anzusehen wäre.576 In Österreich Schenach an Thun, Innsbruck 20.04.1857, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D414, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach, in dem Schenach erwähnt, dass Fessler ihm die Details zu seiner Ernennung und die Bewilligung eines Ur- laubes für das Sommersemester bereits mitgeteilt habe. 572 Moy an Thun, Innsbruck 21.07.1853, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D219, Staat- liches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 573 Gasser an Fessler, Brixen 23.02.1855, Nachlass Fessler 3, Diözesanarchiv St. Pölten. 574 Ebenda. 575 Ebenda. 576 Gemeint ist wohl Peter Perkmann (1827–1908), ab 1862 Gymnasiallehrer in Inns-
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860