Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 281 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 281 - in Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit

Bild der Seite - 281 -

Bild der Seite - 281 - in Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit

Text der Seite - 281 -

5.13. DIE BERUFUNG VON TOBIAS WILDAUER 281 Kollegiums die Vertretung übernehmen sollte, und erklärte sich gleichzeitig bereit für die Vertretung. Aus Verlegenheit gegenüber dem Kollegen, wie Ficker schreibt, hatte das Kollegium diesem Vorschlag zugestimmt.589 Nach der Sitzung hatte sich indessen Schenach mit einem Separatvo- tum590 an den Statthalter gewandt und dort nachdrücklich die Ernennung von Wildauer als seinen Supplenten gefordert. Das Schreiben, das zu einem Großteil bei Goller abgedruckt ist,591 verdeutlicht, wie massiv Schenach ge- gen Kopetzky und die von ihm vorgeschlagene Lösung intervenierte, und zeigt Schenachs Einsatz hinter den Kulissen für seinen Schüler. Vor allem ist sein Einspruch aber eine Schelte für Kopetzky, den er hart angreift, wenn er ihm vorwirft, dass dieser eigentlich genug mit seinem eigenem Fach zu tun haben müsste und außerdem dessen Abneigung gegenüber der Philo- sophie bekannt sei. Dem stellt er Wildauer als tüchtigen und fleißigen Kan- didaten gegenüber und unterstellt damit implizit Kopetzky, das Gegenteil davon zu sein. Wildauer, so Schenach weiter, sei verlässlich in seinen Tugen- den und bekannt für seine guten Lehrmethoden und daher der ideale Kan- didat. Zum Beweis für dessen moralische und religiöse Haltung führte Sche- nach außerdem an, dass Wildauer ein „Mann des Vertrauens unseres neuen Fürstbischofs“592 sei. Dieser neue Fürstbischof war Vinzenz Gasser, der, wie gesehen, ja auch ein guter Freund von Schenach selbst gewesen war. Wenig später wandte sich auch Julius Ficker an Thun, um den Freund und Kollegen in seinen Bestrebungen zu unterstützen. Ficker betonte ähn- lich wie Schenach vor allem die hohe moralische Gesinnung Wildauers und gab zu bedenken, dass „die Auswahl an katholischen Philosophen [...] nicht groß“593 sei und daher Wildauer eine gute Wahl darstelle. Er musste zwar eingestehen, dass Wildauer eigentlich Philologe war, gab sich aber zuver- sichtlich, dass sich Wildauer „leicht auch in solche Theile des Faches hinei- narbeiten dürfte, welche ihm etwa bisher ferner lagen“.594 589 Ficker an Thun (Konzept), Innsbruck o.D., Nachlass Ficker, Institut für Österreichische Geschichtsforschung. 590 Separatvotum Schenach, Innsbruck 26.02.1857, MCU Allg., Signatur 5, Karton 1082, Ös- terreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 591 Siehe goLLer, Die Lehrkanzeln für Philosophie an der Philosophischen Fakultät der Uni- versität Innsbruck, S. 35–36. 592 Separatvotum Schenach, Innsbruck 26.02.1857, MCU Allg., Signatur 5, Karton 1082, Ös- terreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 593 Ficker an Thun (Konzept), Innsbruck o.D., Nachlass Ficker, Institut für Österreichische Geschichtsforschung. 594 Ebenda.
zurück zum  Buch Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit"
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860