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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 312 -
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 312 Der Minister kannte Michel noch aus gemeinsamen Jahren in Prag. In seinem Vortrag gegenüber dem Kaiser betonte Thun besonders Michels Fleiß und seine didaktischen Fähigkeiten.729 Michel war zwar noch durch seine Ausbildung im Vormärz in der exegetischen Methode des Zivilrechts beheimatet, er versuchte allerdings auch die historische Methode anzuwen- den, worin er jedoch nach Ansicht von Joseph Unger, dem Wegbereiter der historischen Methode im Bereich des österreichischen Privatrechts, geschei- tert war.730 Für Thun war Michels Abkehr von der vormärzlichen Tradition hin zu der von ihm präferierten historischen Richtung allerdings offenbar das richtige Signal. Michel wirkte indes nicht lange in Innsbruck, er wurde bereits im Jahr 1858 an die Grazer Universität versetzt. Für die vakante Stelle in Graz hatte sich eigentlich auch der Innsbrucker Advokat Ignaz Pfaundler bewor- ben. Auf Grund des Wechsels von Michel nach Graz, konnte Pfaundler dann jedoch dessen Nachfolge in Innsbruck antreten. 5.15.2. Ignaz Pfaundler Ignaz Pfaundler, geboren 1808 in Innsbruck, hatte in Innsbruck studiert. Nach seinem Studium schlug er eine praktische Karriere als Richter und Advokat ein. Im Wintersemester 1836/37 supplierte er jedoch zusätzlich die vakante Kanzel für Natur- und Kriminalrecht an der Innsbrucker Universi- tät, er konnte sich jedoch nicht, wie gewünscht, dauerhaft an der Universität festsetzen. Öffentlich in Erscheinung trat Pfaundler besonders 1843 mit ei- ner Arbeit über mittelalterliche Hexenverbrennungen in Tirol.731 1848 versuchte Pfaundler erneut an der Universität Fuß zu fassen. Un- terstützt wurde er dabei von der juridischen Fakultät, die – ermutigt durch die begonnenen Reformen – beim Ministerium die Errichtung einer neuen Lehrkanzel für juridisch-politische Enzyklopädie beantragte. Als Kandida- ten für die neu zu errichtende Lehrkanzel schlug die Fakultät Pfaundler vor und sie begründete den Antrag damit, dass mit einem zusätzlichen Dozenten der eigentliche Professor für Natur- und Kriminalrecht Joseph Waser ent- 729 Vgl. Thuns Vortrag anlässlich Michels Versetzung nach Graz Majestätsvortrag, Wien 06.12.1857, MCU Präs. 514/1858, Österreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwal- tungsarchiv. 730 Vgl. dazu bei Werner ogris, Die historische Schule der Zivilistik, in: Nikolaus Grass/Wer- ner Ogris (Hgg.), Festschrift Hans Lentze. Zum 60. Geburtstage dargebracht von Fachge- nossen und Freunden, Innsbruck, München 1969, S. 449–496, S. 467. 731 Siehe zum Leben von Pfaundler bei oBerkofLer, Die Vertretung des österreichischen Zivil- rechts an der Innsbrucker Universität, S. 117–118.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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