Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Seite - 376 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 376 - in Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit

Bild der Seite - 376 -

Bild der Seite - 376 - in Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit

Text der Seite - 376 -

7 DIE UNIVERSITÄT UND DIE NATIONALEN AUSEINANDERSETZUNGEN 376 volution in Innsbruck im März 1848 deutschnationale Äußerungen bei den Studenten dominierten, national geprägte Spannungen innerhalb der Stu- dentenschaft sind zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht bekannt.4 Zumindest am Beginn der revolutionären Ereignisse in Innsbruck scheint die Solida- rität innerhalb der Studentenschaft auch nicht durch sprachliche Unter- schiede beschränkt gewesen zu sein. Alois Flir schreibt etwa, er habe in den ersten Tagen der Demonstrationen beim Gouverneur beantragt, „eine kleine Rotte von Wälschen“5 aus der Studentenschaft auszuschließen, die ver- sucht hatten, in ein Schulzimmer der Jesuiten einzudringen. Damit habe er jedoch den Unmut der gesamten Studentenschaft auf sich gezogen und seine Popularität bei den Studenten vollkommen verloren. Spätestens als es je- doch darum ging, die Einheit des Landes auf dem Feldzug gegen die italieni- schen Freischärler an den Südgrenzen Tirols zu schützen, und nicht zuletzt als die Forderungen nach politischer Autonomie Südtirols, also des heutigen Trentinos, innerhalb des Landes Tirols lauter wurden, wurden auch die na- tionalen Spannungen in der Studentenschaft größer.6 Nach dem Ende des Feldzuges und nachdem die Studenten sich im Herbst 1848 zur Wiedereröffnung des Semesters in Innsbruck eingefunden hat- ten, ließ sich die einmal in Gang gesetzte Politisierung der Studenten nicht wieder vollkommen rückgängig machen. Dabei waren es insbesondere die deutschnationalen Töne, die bei den politischen Autoritäten im Land für Un- ruhe sorgten. Das zeigen die Klagen über Ausflüge der Studenten nach Hall in Tirol, bei denen politische Lieder gesungen wurden und einmal auch eine schwarz-rot-goldene Flagge in einem Garten aufgepflanzt worden war.7 Die deutschnationale Gesinnung in der Studentenschaft kommt auch in einem offenen Brief zum Ausdruck, den der Ausschuss der Studenten im Frühjahr 1849 an die Tiroler Abgeordneten in der Frankfurter Paulskirche gerichtet hatte.8 Anlass war die Debatte über die Frage nach dem An- Innsbruck bei goLLer, Die Matrikel der Universität Innsbruck, hat jedoch das Bild grund- sätzlich bestätigt. Dort ist lediglich der Herkunftsort der Studenten angegeben, worauf auf die sprachliche Zugehörigkeit geschlossen wurde. Eine eindeutige sprachliche Zuordnung war daher nicht möglich, entsprach aber wohl auch nicht der sprachlichen Realität Tirols. 4 Vgl. dazu im Kapitel 3.1. Vgl. auch egger, „Für Gott, Kaiser und Vaterland zu Stehen und zu Fallen…“, S. 52–56. 5 Flir, Briefe aus Innsbruck, Frankfurt und Wien, S. 194. 6 Vgl. auch das Urteil von goLLer, Jeder Notariat-Akt (…) Anlaß zu neuer Mißstimmung, S. 522. 7 Vgl. dazu oBerkofLer et al., Geschichte der Universität Innsbruck (1669–1945), S. 154– 155. 8 Eine differenzierte Haltung mit einer klaren Zuordnung nach Gruppen im Hinblick auf die Frage der Vereinigung Deutschlands lässt sich erst im Laufe der 1860er- und den folgen- den Jahren festmachen, als sich eine Reihe von unterschiedlichen studentischen Verbin-
zurück zum  Buch Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit"
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Titel
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Untertitel
Aufbruch in eine neue Zeit
Autor
Christof Aichner
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
512
Schlagwörter
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860