Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geisteswissenschaften
Viktor E. Frankl - Gesammlte Werke
Seite - 40 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 40 - in Viktor E. Frankl - Gesammlte Werke

Bild der Seite - 40 -

Bild der Seite - 40 - in Viktor E. Frankl - Gesammlte Werke

Text der Seite - 40 -

Vorbemerkungen40 sammenkunft von Jugendlichen hielt, und die kurz darauf in der Zeitschrift Mahnruf erschien, kann als ein sanftes Mahnen verstanden werden, nicht der Versuchung zu verfallen, relative Werte zu verabsolutieren: Volk – Reich – Führer; Blut und Boden; Rasse – und vielleicht auch Klasse. Alle Ideale, alle Werte, die hinter den aufgezählten Worten stehen mögen, gelten irgendwie; aber sie gelten nur relativ, und nur das Wissen um ein Absolutes ist dazu angetan, die relativen Werte zu rela- tivieren, die Dinge nicht zu vergötzen, sondern sie an den rechten Ort, in die rechte Ordnung zu bringen; und, darüber hinaus, schließlich auch zu verhüten, dass der Mensch sich selbst vergotte, indem er sich selbst zum „Maß aller Dinge“ macht. Frankl spricht hier in der Überzeugung, dass die monotheistischen Religionen deut- lich machen sollten, verschiedene Wege zu ein und demselben Ziel, das heißt zu Gott, darzustellen. Frankl zufolge würde dieses Umdenken mehr Toleranz und Soli- darität in der Welt zur Folge haben: Unsere Toleranz dürfte nicht einmal den nichtreligiösen Menschen gegenüber haltmachen. Unsere Solidarität mit allen anständigen Menschen müsste vielmehr so weit gehen, wie sie in den Gaskammern der Konzentrationslager gegangen ist, in denen die Menschen gewiss in So- lidarität gestorben sind, mag nun der eine dabei ein Vaterunser auf den Lippen gehabt haben und der andere das jüdische Sterbegebet – und wiederum ein anderer die Marseillaise. 5.2. „...unD DieS alleS WirD euch hinzugegeben“ (1954) In dem kurzen Beitrag, der am 28. Februar 1954 in der Zeitschrift Neue illustrierte Wochenschau. Das Blatt für alle erschienen ist, liefert Frankl zunächst die logothera- peutische Deutung eines Verses aus der Bergpredigt. Es geht um Vers 33, Kapitel 6, im Matthäusevangelium: „Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; und dies alles wird euch hinzugegeben.“ Dieser Satz ist einem Abschnitt von Mt 6 entnommen, in dem es um die falsche und die rechte Sorge geht. Exegetisch betrachtet geht es in diesem Vers um die richtigen Prioritäten im Leben. Im Sinne der Botschaft der Bergpredigt soll der Mensch zuerst nach der eminent lebenspraktischen Dimension der Gerechtigkeit trachten, alles andere, was er zum Leben braucht, wird ihm zufallen. Schon im ersten Satz seines Aufsatzes betont Frankl einerseits, dass er als Arzt seinen anthropologischen Standpunkt keinesfalls zugunsten eines theologischen aufgibt. Andererseits bewegt ihn die Sorge um die Wahrheit im klinischen Alltag. Open Access © 2018 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
zurück zum  Buch Viktor E. Frankl - Gesammlte Werke"
Viktor E. Frankl Gesammlte Werke
Psychotherapie, Psychiatrie und Religion. Über das Grenzgebiet zwischen Seelenheilkunde und Glauben
Titel
Viktor E. Frankl
Untertitel
Gesammlte Werke
Autoren
Alexander Batthyany
János Vik
Karlheinz Biller
Eugenio Fizzotti
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20574-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
318
Schlagwörter
Psychotherapie, Psychologie, Psychiatrie, Religion, Logotherapie, Existenzanalyse, Viktor Frankl
Kategorie
Geisteswissenschaften
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Viktor E. Frankl