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TU Graz I Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Martina Lang & Bernhard Wieser
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Nach Meinung des Experten geht es bei einer zukünftigen Implementierung von
digitalen Gesundheitstechnologien im Bereich der Rehabilitation darum eine
Systematik zu finden, um PatientInnen zu motivieren und einzuschulen damit, bspw.
im orthopädischen Bereich, Bewegungen richtig und auch kontinuierlich gemacht
werden. „Also eigentlich könnte ich dem Patienten auch Kärtchen mitgeben, und dann
sagen, bitte diese Übungen, die ich mit dir trainiert habe vier Mal am Tag machen,
aber das funktioniert nicht“ (Interview Szenario Reha 1: #00:16:38-5#). Wenngleich
sich der orthopädische Bereich von der Rehabilitation mit Herz-Kreislauf PatientInnen
unterscheidet, liegt der einigende Aspekt in der Wiederherstellung und der
kontinuierlichen Verbesserung und Aufrechterhaltung der Gesundheit während und
nach der Rehabilitation. So spielen nach Darlegung von befragten ExpertInnen aus
dem Bereich der Rehabilitation die Bewältigung und Beseitigung von Schmerzen
durch physiotherapeutische Übungen die größte Rolle in der konsequenten Einhaltung
des Therapie- und Übungsplans. Schmerz ist „der größte Motivator was zu tun, ist der
Schmerz […] weg, ist […] der stärkste Motivationsfaktor weg“ (Interview Szenario
Reha 1: #00:16:38-5#; vgl. Interview Szenario Reha 2).
Assistenztechnologien im Bereich der Rehabilitation nehmen daher die Nachhaltigkeit
in den Blick, letztlich geht es darum, zu erforschen, wie digitale Technologien dabei
helfen können, PatientInnen dazu zu animieren, „dass er sagt, das möchte ich heute
machen und nicht, das muss ich heute auch noch machen“ (Interview Szenario
Rehabilitation 1: #00:17:35-0#). Welche NutzerInnengruppen im Bereich der
Rehabilitation gut durch digitale Technologien unterstützt werden können, ist in
Österreich aktuell noch wenig erforscht. Die im Rahmen des Projektes durchgeführten
Fokusgruppen lassen weiteren Forschungsbedarf erkennen. Das Interesse gilt derzeit
der Frage, auf welche Art von Motivation PatientInnen gut ansprechen und wie das
Durchhaltevermögen verbessert und gestärkt werden kann. Nach Meinung des
medizinischen Experten „geht es jetzt erst einmal darum herauszufinden, haben wir
einen Animations- und Motivationseffekt bei einer bestimmten Gruppe von Menschen,
derzeit befragen wir erst PatientInnengruppen, um zu sehen, mit wem geht das und
mit welchen animationstechnischen Reizen können wir diese erreichen, weil normal
kann der [Patient] zehn Kniebeugen auch machen, aber der wird irgendwann
aufhören“ (Interview Szenario Rehabilitation 1: #00:19:03-2#).
Je länger der Zeitraum der Rehabilitation dauert, desto schwieriger wird es die
Motivation von PatientInnen aufrecht zu erhalten. Der Experte erläuterte dazu: „Wir
schauen einmal, nimmt der Patient das an und wie lange tut der damit, na ja, nach
Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte, Band 2
- Titel
- Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
- Untertitel
- Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte
- Band
- 2
- Autoren
- Martina Lang
- Bernhard Wieser
- Herausgeber
- Technische Universität Graz
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-666-6
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 65
- Kategorie
- Lehrbücher