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TU Graz I Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Martina Lang & Bernhard Wieser
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PhysiotherpeutInnen. Ebenso wurden Zweifel gehegt, ob Übungen dauerhaft ohne
persönliche Betreuung durch TherapeutInnen korrekt durchgeführt werden könnten.
Ein weiteres Argument war, dass sich auch PatientInnen selbst eher eine Therapie in
der Praxis angeleitet durch den Physiotherapeuten wünschen (vgl. FG-SR 6 und
FG_SR 7).
Im Hinblick auf das weiterführende Training nach Abschluss der stationären
Rehabilitation könnten Assistenzsysteme als Schnittstelle zu medizinischer und
therapeutischer Begleitung jedoch die Motivation der PatientInnen, die
Übungsvorgaben weiterhin auszuführen auch positiv unterstützen. Derzeit sei nach
Meinung des oben erwähnten befragten Experten der Physiotherapie ist eine gewisse
Trendwende spürbar. Es gehe mehr in die Richtung, dass PatientInnen überhaupt
üben und dass Motivation und Erfolg gegeben ist, „auch wenn die Übung nicht
hundertprozentig richtig gemacht wird, ist das immer noch besser als man macht es
gar nicht“ (Szenario Rehabilitation, Interview Experte 3: #00:31:03-7#).
Die fortschreitende Digitalisierung der Gesundheitsberufe und die technologischen
Entwicklungen sind einerseits positiv zu bewerten, aus persönlicher Sicht sieht der
befragte Experte die Entwicklungen „sehr interessant“ aber auch „sehr kritisch“
(Szenario Rehabilitation, Interview Experte 3: #00:32:14-0#). Letztlich sind
emergierende Technologien auch als Chance zu sehen, sich als Experte in dem
Bereich zu etablieren und damit den Prozess mitzulenken: „Das kommt jetzt immer
mehr, wir können nicht den Kopf in den Sand stecken und uns ärgern, sondern als
Berufsgruppe diesen Prozess mitgestalten“ (Szenario Rehabilitation, Interview
Experte 3: #00:32:14-0#).
In einem weiteren Interview mit einer Expertin aus der Physiotherapie und den
Gesundheitswissenschaften (Szenario Rehabilitation, Interview Expertin 4) wurde
ebenso erörtert, inwiefern digitale Technologien als ärztliches oder therapeutisches
Online-Tool eingesetzt werden könnten, welche Aspekte dafür und welche dagegen
sprächen. In Pilotstudien werden Systeme getestet, die „das begleiten, also ohne, dass
der Patient in die Therapie kommen muss und unabhängig vom Physiotherapeuten
Übungen durchgeführt werden, auf die der Patient aber trotzdem ein Feedback
bekommt (Szenario Rehabilitation, Interview Expertin 4: #00:26:28-4#).
Wie Online Therapien oder Feedback verrechnet werden sollen sei derzeit eine
schwierige Frage, trotzdem schätzte die Expertin Online-Therapien für gewisse
KlientInnen als sinnvoll ein. Auch hierbei geht es um die Zeit nach der eigentlichen
Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte, Band 2
- Titel
- Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
- Untertitel
- Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte
- Band
- 2
- Autoren
- Martina Lang
- Bernhard Wieser
- Herausgeber
- Technische Universität Graz
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-666-6
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 65
- Kategorie
- Lehrbücher