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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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Produktionskosten forcierten, stießen auch in Österreich auf verstärktes Interesse, was etwa auch in der Gründung des „Österreichischen Kuratoriums fürWirtschaft- lichkeit“ imJahr 1928seinenAusdruck fand.70DieKrisealsChancezuerkennen,um aktiv zuwerden, Umstrukturierungen vorzunehmen und neue Techniken zu erpro- ben,warTenoreinerDebatte,dieauchdieReklamebrancheerfasste.Wirtschaftliches und zielgerichtetesWerbenunter der Anwendung vonKontrollmechanismenwurde als neue Leitlinie ausgegeben.71 In diesem Sinne wurde 1928 innerhalb des SVRTÖ eine „Efficiency-Sektion“ eingerichtet. Den Begriff „Efficiency“ definierte man als „das Bestreben, innerhalb der jeweils herrschenden Arbeitsverhältnisse und Ver- dienstmöglichkeiten,durchAnwendunggeeigneterMaßnahmenundMethoden [...] den größtmöglichen, effektiven Verdienst für die Leistung zu erzielen“. Anders als bei Fragen der Rationalisierung und Organisation, stünden beim „Efficiency- Gedanken“weniger„technischeAufgaben“bzw.„Betriebs-undVerkaufslehre“, son- dernvielmehr„psychologischeMomente“undbesondersderMenschimMittelpunkt. Die Reklame wäre fortan in „Theorie und Praxis wissenschaftlich auszurichten“, wobeiWerbepsychologieundMarktanalyseAnwendung findenmüssten,umdenEr- folgzusichern.72 Anleihe nahm die Efficiency-Bewegung bei US-amerikanischen Forschungen, die indendeutschsprachigenRaumEingang fandenundmituntermodifiziertwur- den. Schonnach 1890entstanden indenVereinigtenStaaten theoretisch fundierte Werbe- undMarketingstudien. Die Größe und Komplexität desMarktes verstärkte den Bedarf an wissenschaftlich gestützten Methoden der werbe- und marketing- technischenDurchdringung. ZwischendenUSAundEuropaerfolgte ein regerAus- tausch in Hinblick auf neue Ansätze im Bereich derWerbepsychologie sowie der Markt- und Motivforschung. Ab den 1930er-Jahren beeinflussten europäische Soziologen, Psychologen, Nationalökonomen und Architekten nachhaltig die US- amerikanischeKonsumforschung, unter ihnenetwaauchdieÖsterreicher Paul La- zarsfeld,VictorGruenoderErnestDichter.73 70 Sandgruber, Ökonomie und Politik, S. 363. Spiekermann, „Der Konsument muß erobert wer- den!“,S. 138. 71 Österreichische Reklame, „Wirtschaftlicher werben! Wie man planlosem Werben ein Ende macht.“, Nr. 14, Juli 1028, S. 19. Verkaufspraxis, „Was tun? –Was tun!“, Nr. 2, November 1932, S. 102–105. 72 Kontakt, „DieEfficiency-Bewegung inÖsterreich“,Nr. 10, Februar 1928, S. 11–13.Kontakt, „Effi- ciency–DerWegzumErfolg“,Nr. 17,Oktober 1928,S.3–6. 73 Berghoff,Marketing im 20. Jahrhundert, S. 31–37. Einen intensivenwissenschaftlich geprägten InformationstransferbelegenauchzahlreicheArtikel indenösterreichischenFachzeitungen.Siehe z.B.:Österreichische Reklame, „Marktanalyse“, Nr. 10, April 1928, S. 15.Österreichische Reklame, „VonderWortwahrnehmungzumKaufentschluss.EinepsychologischeSkizze“,Nr. 3, 1929,S. 7–9. Kontakt, „Rationalisierung von Verkauf und Reklame“, Nr. 5/6, Mai/Juni 1929, S. 1–4. Kontakt, „Marktanalyse alsWerkzeug der Reklame“, Nr. 10, Oktober 1930, S. 36–38.Contact, „Wirtschafts- werbung.ÖffentlicheWerbung“,Nr.4,April 1936,S.8–10. 18 2 DieEtablierungeinerorganisiertenWirtschaftswerbung
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Titel
Der österreichische Werbefilm
Untertitel
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Autor
Karin Moser
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Culture of memory, media history, advertising
Kategorie
Kunst und Kultur
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