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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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Organisationsprinzipien zumTragen kommen, beruht dieMontage bei den industri- ellen Aufnahmen vornehmlich auf zeitlichen Abläufen: Die einzelnen Herstellungs- schrittewerdenchronologischaneinandergereiht.132HalbnaheundnaheEinstellungen erlaubten eine genaue optische Untersuchung des gezeigten Prozesses und wurden schnell zu einem standardisierten Stilmittel des industriellen Bilds. Im Streben nach dem größeren filmischen Effekt entwickelte sich demnach die Filmsprache fast „nebenbei“.133 Die ersten IndustriefilmeösterreichischerProvenienz stammenausden 1910er- Jahren134 und somit aus einer Zeit, als „Naturaufnahmen“auch inortsfestenKinos bereits zu einem fixen Programmpunkt zählten, allerdings nichtmehr im Bereich der Hauptattraktionen, sondern als Begleitbilder zum Langfilm. Nach und nach hatte sichdie Laufzeit der präsentiertenLaufbilder verlängert:Um1907wiesendie imKino vorgeführten Filme eine durchschnittliche Länge von6Minuten auf. 1909 lagdieProjektionszeit bei vielenFilmenbereitsbeiüber 20Minuten,derMittelwert belief sich auf 8 Minuten und 50 Sekunden.135 Nicht-fiktionale Filme waren um 1900 zwischen ein und vierMinuten lang, um 1914 lag dieserWert bei sieben bis zwölfMinuten.136 Parallel dazu nahmder Anteil der fiktionalen Filme laufend zu, ab 1906dominierten siemit einer Zweidrittelmehrheit dasGesamtangebot. Sämtli- che anerkannte Hersteller boten nun keine „Bilder“mehr an, sondern offerierten Dramen, Komödien, Lustspiele oder Tragödien und orientierten sich folglich an klassischenKategorien.137 ZudemverändertesichdieAufführungspraxis–statt inWanderkinoswurdezu- nehmendin festenEtablissementsgespielt.138 InWien lassensichdieerstenperma- nentenLichtspieltheater inden Jahren 1903bis 1905nachweisen. 1908erfolgte die Gründung des „Reichsverbandes der Kinematographenbesitzer“, in dem die 132 Gunning,VordemDokumentarfilm,S. 115–117. 133 Sozitiertnach:Kieninger,Wanderkinos,S. 146,222. 134 Einzig zwei Hinweise auf Frühformen des Industriefilms finden sich vor 1902: DAS EISEN (A 1902, Produkton: Friedrich Umlauft) sowie DERMAGEN VONWIEN (A 1902, P: MaxWinter), ein Filmüber denAblauf der Fleischerzeugung. Ob es sich beimHersteller des FilmsDERMAGEN VON WIEN, um den für seine Sozialreportagen bekannten Journalisten und späteren sozialdemokrati- schenPolitiker,MaxWinter handelte, konntenicht geklärtwerden.Vgl. dazu:Kieninger,Wander- kinos,S. 299bzw.ZnaimerWochenblatt,Nr. 28,9.April 1902,S.7. 135 HierwirddenBerechnungenderStudievonErnstKieningergefolgt:Ebd.,S. 315–316. 136 Jacques, Pierre-Emmanuel/Zimmermann, Yvonne: Dokumentarischer Film in der Schweiz im historischenÜberblick (1896–1964), in: Zimmermann, Yvonne (Hg.): Schaufenster Schweiz. Doku- mentarischeGebrauchsfilme1896–1964,Zürich2011,S.93. 137 Kieninger,Wanderkinos, S. 315–316, 325. Jacques und Zimmermann setzen den Zeitpunkt der zunehmendenDominanz des abendfüllenden Spielfilms ab 1911 an. Jacques/Zimmermann, Doku- mentarischerFilm,S.96. 138 DieAutorin zitiert hier Kapitel 3 ihresArtikels:Moser, „Frühes Kino“, Kapitel 3 „VomSchau- stellerbetrieb zumKinotheater“, http://ww1.habsburger.net/de/kapitel/vom-schaustellerbetrieb- zum-kinotheater,30.11.2014. 30 3 AnfängederKinematographie inÖsterreich
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Titel
Der österreichische Werbefilm
Untertitel
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Autor
Karin Moser
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Culture of memory, media history, advertising
Kategorie
Kunst und Kultur
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