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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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Inderart euphorischerManierwurdedie ersteösterreichische Industriefilmproduk- tion begrüßt. Der „Werdeprozess der Erzgewinnung“, die sich „in großem Auf- schwung befindet“, war Thema des Erzeugnisses.163 Dem Laufbild war ein großer Erfolg beschieden. 70Kopiendes Filmswurdenabgesetzt– eineVertriebszahl, die eineösterreichischeAufnahmebiszudiesemZeitpunktnochnieerzielenkonnte.164 ZudemkameineenglischsprachigeVersiondesFilms inUmlauf.Daseinzigeheute überlieferteMaterialdieserProduktionbasiertaufebendieserFassung. ADAYATANAUSTRIANIRONMINE (1912)präsentiertAnsichtendessteirischenErz- berges sowie Spreng-, Abbau-, Transport- und erste Verarbeitungsprozesse vor- nehmlich in totalen und halbtotalen Einstellungen. Einzig eine Szene in der Innenanlage wurde – zur Veranschaulichung der Prüfung des liquiden Eisens durchdieBergarbeiter– in„Americanshot“ (Amerikanische)gedreht.Nah-undDe- tailansichten fehlen. Der Überblick über das Geschehen steht im Zentrum, wobei auf visuelle Effekte gesetzt wird: Bewegungsabläufe, Explosionen und Siedevor- gänge entfalten ihre optische Wirkung. Berstendes Gestein, Staub- und Rauch- schwaden, aufsteigende Dämpfe, gleißende Blitzlichter und Funken beleben das BildundhaltendaszuschauendeAuge inBewegung.AnregendePanoramaarrange- mentsverweisenaufgeschulteKameramänner. Die einleitende Sequenz zurDemonstration der Beförderungsanlagen führt die Augen entlang der Förderschienen über eine Fluchtlinie in den Hintergrund, wo sich eineWald- undBergszenerie eröffnet. IndernachfolgendenEinstellungbildet die idyllisch erscheinende Landschaft gleichfalls ein Gegenstück zur modernen Waggon-Schiebevorrichtung,die imVordergrunddasBild inBewegunghält. Tradi- tionundModernestehenpermanent invisuellerKonkurrenz.PerDynamit erzeugte ExplosionenstehenpittoreskenLandstrichengegenüber. Althergebrachte Wahrnehmungsmuster werden aber mitunter noch bedient: DieTransportszeneriewirdzeitlichwiederholt–dieAufwärtsbewegungderErzzüge wirdvorerst ineinerPanoramaeinstellungundanschließend in totalerAnsichtprä- sentiert. Der räumlichen Einordnung der Szenerie folgt demnach eine genauere BeobachtungdesBewegungsablaufs. ADAYATANAUSTRIAN IRONMINEverfolgte in Inhalt undGestaltungzweiwerbe- relevanteZiele:EinerseitspropagiertederFilmdenhohen technischenund innova- tiven Standard des heimischen Eisenerzabbaus, andererseits suchte man gezielt attraktive landschaftlicheHintergrundmotive,umdentouristischenReizderRegion greifbarzumachen. Imselben Jahr (1912)wurdenweitere Industrie-undLehrbilderösterreichischer Provenienz fertiggestellt. Dr. Alto Arche, Lehrer an der Staatsrealschule XX., legte demMinisterium für Unterricht und Kultus sechs Filme vor, die er in den Jahren 163 ÖsterreichischerKomet,Nr.85,30.Dezember1911.o.S. zit.nach:Hübl,SaschaKolowrat,S.30. 164 Guha,Wilhelm:DieSascha-Filmfabrik, inFilmkunst,Nr.74, 1976,S.6–7. 4.2 IndustriefilmeundgewerblicheFilmpropaganda 35
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Titel
Der österreichische Werbefilm
Untertitel
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Autor
Karin Moser
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Culture of memory, media history, advertising
Kategorie
Kunst und Kultur
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