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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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gedacht waren. Die Aufnahmen entsprechen dem Prinzip der „Ansicht“, es fehlt jegliches Narrativ, die Beobachteten (Handwerker) treten in direkten Kontakt mit der Kamera, sie sprechen, gestikulieren, verbeugen sich. Interessant ist, dass hier weniger für den einzelnen Betrieb geworbenwird,167 sondern vielmehr die Produ- zentenderLaufbilderexplizit imTitel genanntwerdenoderüberSchilder,diewäh- rendder gesamtenAufnahmezusehen sind, ausgewiesenwerden.DieHersteller– Dr. Alto Arche imAuftrag der Firma Lechner –warben demnach bei potenziellen Interessenten für ihreGebrauchsfilmproduktion. DasvonGunningbisetwa1906angesetzte„KinoderAttraktionen“168wardem- nach in Österreich-Ungarn in Hinblick auf den Industriefilm nochweit bis in die 1910er-Jahre gebräuchlich,währendgleichzeitig Filme entstanden, die bereits eine zunehmend narrative Gestaltung verfolgten. Zu Letzteren zählten vor allem jene Produktionen,die fürdieöffentlicheAufführunggedachtwaren.Diewenigennach- weisbaren industriell ausgerichteten Kurzfilmen der Vorkriegszeit hatten die Lam- penproduktion, die Herstellung von Tabakwaren, den aktuellen technologischen Stand derMilchindustrie, landwirtschaftlicheMaschinen oder die Filmproduktion selbstzumThema.169 Früh ersichtlichwar eine gewisse Verbindungslinie zwischen Industrie(werbe)- und Lehrfilm, wie etwa auch die für den Unterricht vorgesehenen Streifen Alto Arches unter Beweis stellen. Schon 1907 wurde angesichts der Präsentation von LaufbildernanderTechnischenHochschule inCharlottenburgderdoppelteNutzen „technischer Filme“ in der Fachzeitung Der Komet beleuchtet. Einerseits könnten derartige kinematographische Bilder den Studierenden die Arbeitsweise komplexer Maschinenveranschaulichen,andererseitswürdensiedieTechnikansichnichtnur popularisieren, sondernsichzudemalseinezielgerichteteReklamebeiFachausstel- lungenerweisen.170SiebenJahrespätererkanntemaninderHerstellungvonIndust- riefilmen bereits einen national ökonomischen Vorteil. Ausgehend von britischen Beispielen betonte das Spezialmagazin des Produktions- und Verleihbetriebs „Ec- lair“ dieMöglichkeiten, die diese Filme auch anderen Völkern und Staaten böten: 167 Einzig imBildGLASBLÄSEREIwirddasUnternehmen, indemdieDreharbeiten stattfanden, aus- gewiesen:GlasbläsereiPaulHaack,WienIX,Garellig.4. 168 Gunning,Tom:TheCinemaofAttractions, Its Spectator and theAvant-Garde, in:WideAngle, Bd.8,Nr.3/4, 1986,S.63–70. 169 DIE FABRIKATIONDERVERTEXLAMPE (A 1912, P:WienerKunstfilm-Industrie).Kinematographische Rundschau, Nr. 247, 1. Dezember 1912, S. 13. LANDWIRTSCHAFTLICHEMASCHINEN (A 1912, P:Danubia). Mitteilungen der Österreichisch-Ungarischen Kinoindustrie Ges.m.b.H., Nr. 6, 10. Februar 1912, S. 3. DIEMILCH-INDUSTRIE INPRAG (A1913,P:unbekannt).Kino (Prag), 31.Oktober 1913. o. S.DIEHERSTEL- LUNGEINERZIGARRE (A1914,P:WienerSpezialfilm).KinematographischeRundschau,Nr.310, 15.Feb- ruar 1914, S. 76. DIE IDEALE FILMERZEUGUNG (A 1914), P: Sascha-Filmfabrik. Fritz, Dokumentarfilme, Verzeichnis 1909–1914,Nr. 127. 170 DerKomet,„DerKinematograph imDienste technischerBelehrung“,Nr,. 1155, 1907,S.9. 4.2 IndustriefilmeundgewerblicheFilmpropaganda 37
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Titel
Der österreichische Werbefilm
Untertitel
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Autor
Karin Moser
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Culture of memory, media history, advertising
Kategorie
Kunst und Kultur
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