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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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deren Aufführung zu sichern, wurde seitens des KPQ eine gezielte Pressearbeit, eine„beharrlicheEinflussnahmeaufdieLeihanstalten“sowieeine intensivedirekte Bewerbungder k.u.k. Laufbilder bei denKinounternehmenverordnet. Etwaige „er- forderlicheSchmierungendesApparates“hattemaneinkalkuliert,251Bestechungen warendemnacherwünscht. Keinesfalls sollten die Filme inneutralen Staaten auf öffentlichenPlätzen vor- geführtwerden, damöglicheGegenstimmen,Diskussionen, lauteProteste oder gar Gewalttätigkeitenzuvermeidenwaren.DieVorstellungenhatteneinzig ingeschlos- senenRäumen, indenen„dieAufmerksamkeitunddas InteresseaufdieBilderkon- zentriert“bliebe, stattzufinden.252Über denEinsatzunddenErfolg oderMisserfolg der Filmpropagandamittel mussten militärische Vertreter dem KPQ regelmäßig berichten.253 Hinsichtlich der Wirkungskraft der österreichisch-ungarischen Aufnahmen lagenunterschiedlicheEinschätzungenvor.Währendman indenNiederlandendie „kurzen und minderen Laufbilder“ beanstandete, kam aus der Schweiz die Mel- dung, dass die heimischen Filme sich beimPublikumgroßer Beliebtheit erfreuten und als „die schönsten ihrer Art“ empfunden wurden.254 Besonders euphorisch waren die Berichte aus der asiatischen Türkei. Der im Auftrag des k.u.k. Ministe- riumsdesÄußerenundder k.u.k. Botschaft inKonstantinopel tätige J. Goldschmid hatte im benannten Gebiet zwei erfolgreiche Propagandareisen unternommen. Er organisierte Gala-Filmvorstellungen für die örtlichen Spitzen des Militärs und der Zivilbehörden, eigene Vorführungen für Damen sowie für Schülerinnen und Schülerwie auchöffentlicheDarbietungen für die allgemeine kinematographische Laufkundschaft. Die gezeigten Aufnahmen erläuterte er in der gängigen Landes- sprache (Türkisch, Arabisch oder Griechisch), wobei Goldschmid darauf bedacht war,„dieMachtundwirtschaftlicheKraft“Österreich-Ungarns„indasBewusstsein Militärattachés“, Nr. 9372, 1917. AOK, KPQ Ktn. 68, Filmstelle 1918, „Korrespondenz Schramm- Schiessl“,Nr. 14035, 1918. 251 KA,KM,Präsidium,Ktn. 2369, „DirektivenüberdieHerstellungunddenAuslandsvertriebvon Propagandafilms“, 8. Februar 1918, Präs.Nr.: 10618. KA, AOK, KPQ, Ktn. 60. Filmstelle 1917, „Ein- leitungsreferat desKommandantendesKriegspressequartiers zuder am9. Juli 1917 stattfindenden kommissionellenBesprechung inAngelegenheitenderKriegsfilmpropaganda“,Nr.6850/17. 252 KA: AOK, KPQ, Ktn. 34 Ko-Ku, Akt: Alexander Graf Kolowrat-Krakovsky, „Schreiben des Ver- bindungsoffiziers vomk.u.k.Generalstab,Htm.FranzUterharckandasEvidenzbürodesk.u.k.Ge- neralstabs inWien“, 20.12.1914,ohneProtokollnummer. 253 DieAutorinzitierthierKapitel6 ihresArtikels:Moser,Vom„öffentlichenÄrgernis“zumPropa- gandawerkzeug, Kapitel 6 „Schwerpunkte und Ziele der Kriegsfilm-Propaganda“, http://ww1.habs burger.net/de/kapitel/schwerpunkte-und-ziele-der-kriegs-filmpropaganda,30.11.2014. 254 KA,AOK,KPQ,Ktn.59,Filmstelle 1917,„BerichtSchramm-SchiesslüberösterreichischePropa- gandatätigkeit in Holland“, Nr. 2625, 14. Mai 1917. Ebd., „Bericht k.k. Oberstleutnant Dr. Richard SteinüberVorbereitungeneinerReise indieSchweiz“,Nr. 2585, 1917. 56 5 DerErsteWeltkrieg:EndeundAnfang.NeueWegeder filmischenWerbung
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Titel
Der österreichische Werbefilm
Untertitel
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Autor
Karin Moser
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Culture of memory, media history, advertising
Kategorie
Kunst und Kultur
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