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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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der Bevölkerung zu tragen“. Seine Pionierarbeit bestand – so Goldschmid – vor allemdarin, dieUnterschiede zwischenDeutschenundÖsterreichern zu verdeutli- chen,wobeiLetzterennachdererstenPropagandafahrtbereitsgrößtesWohlwollen und freundschaftlicheGefälligkeiten entgegengebrachtwurden.Weitere Touren in die Region waren in Planung, wobei nun speziell auch Industrie- und Städteauf- nahmen in das Programm aufgenommen werden sollten. Wiederholt wies Gold- schmid darauf hin, dass man von deutscher Seite Versuche unternommen hatte, die österreichischePropagandazuunterminieren, ja sogardemAnsehenderHabs- burgermonarchie zu schaden.255 Umgekehrt registrierten die deutschen Propagan- dastellen eine klare filmische Dominanz Österreich-Ungarns in der Türkei und in den Balkanstaaten, während der eigene Einfluss als schwindend empfunden wurde.256 Umgekehrt verfolgte dasKPQdieAktionendes verbündetenDeutschenReichs wieauchdergegnerischenEntentegenau,wobeimanbeideneinebesonderserfolg- reiche filmischePropagandatätigkeit konstatierte. FrühzeitighätteDeutschlandauf diegezielteAgitationperFilmgesetztundaufdiesemWeg„diewirtschaftlicheStel- lungderMonarchie zu schädigen“versucht.257 SowohldieEntentemächte als auch Deutschland verfügten, nach Ansicht des KPQs, über weit mehr finanzielle Mittel alsÖsterreich-Ungarnundhättendazu auchdieMöglichkeit, ihre FilmedenKino- unternehmen kostenfrei anzubieten. Die k.u.k. Filmwirtschaft hatte indes mit zu- sätzlichen finanziellen Belastungen zu kämpfen, so war man etwa genötigt, das RohfilmmaterialausDeutschlandzubeziehen.258 ZudemzogenauchdieEntentemächtealleRegister,umdieVerbreitung„feind- lichen“ Filmmaterials in den neutralen Staaten zu unterbinden. In der Schweiz etwawurden französische und englische Filme den Kinobetreibern nur unter der Bedingunggebührenfrei gestellt, dieVorführungdeutscherProduktionenzuunter- lassen. Im Gegenzug kauften Vertreter des Deutschen Reichs 26 Kinos in der Schweiz auf, um sich den Zugang zumFilmmarkt zumindest teilweise zu sichern. Österreich-Ungarn konnte sich keiner entsprechendenMittel bedienen. Der finan- ziell beschränkte Handlungsraum des KPQwurde in einemBericht der Filmstelle 255 KA,AOK,KPQ,Ktn.60,Filmstelle 1917,„AktionGoldschmid“,Nr. 3419,Mai 1917. 256 Jung, Uli/Mühl-Benninghaus,Wolfgang: Export und Import nicht-fiktionaler Filme, in: Jung, Uli/Loiperdinger,Martin (Hg.):GeschichtedesdokumentarischenFilms inDeutschland,Bd. 1,Kai- serreich1895–1918,Stuttgart 2005,S.425. 257 KA,KM,Präsidium,Ktn.2369,MemorandumüberdieBedeutungderKinoindustrievomStand- punktedesStaates, 17.April 1918,Präs.Nr.:12707. 258 KA, AOK, KPQ, Ktn. 60. Filmstelle 1917, „Einleitungsreferat des Kommandanten des Kriegs- pressequartiers zuder am9. Juli 1917 stattfindendenkommissionellenBesprechung inAngelegen- heiten der Kriegsfilmpropaganda“, Nr. 6850/17. KA, AOK, KPQ, Ktn. 68, Filmstelle 1918, „KorrespondenzSchramm-Schiessl“,„Propaganda inderSchweiz“,Nr. 14322, 1918. 5.1 OrganisierteKriegspropaganda 57
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Titel
Der österreichische Werbefilm
Untertitel
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Autor
Karin Moser
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Culture of memory, media history, advertising
Kategorie
Kunst und Kultur
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