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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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Je länger der Krieg dauerte, umso schwieriger gestaltete sich sowohl der Kino- betrieb als auch die effektvolle Umsetzung der Filmpropaganda. Außerdem ließen kalteKinosäledasPublikumausbleiben.NeueWerbeformensolltengefundenwer- den, umdie Bevölkerung zumZeichnender Kriegsanleihe erstmals oder neuerlich zumotivieren. Bühnenlieblingewie die Schauspieler und Sänger Franz Glawatsch undHubert Marischkawurden als Protagonisten gewonnen, etablierte Regisseure wie Fritz Freisler und KonradWiene sorgten für die Umsetzung des Stoffs.283 Auf Anregung des Leiters der Filmstelle des KPQ, Hans Otto Löwenstein, sollten Kinotheater, Varietés und andere Vergnügungslokale, die Kriegsanleihefilme zur Aufführungbrachten,miteinerVerlängerung ihrerÖffnungszeitenbelohntwerden. Manerhoffte sichdadurcheinvermehrtes InteresseanderÜbernahmeundVorfüh- rung der Aufnahmen. Parallel dazu planteman, die Lichtreklame zu intensivieren undentsprechendeBilder nächtens auf denWasserspiegel desDonaukanals sowie auf den Himmel zu projizieren.284 Trotzdem konstatierten die Propagandastellen nureinenMonat später (Mai 1918),dass eswohlanderZeitwäre,die sich„allmäh- lich geltend machende Ermüdung der Bevölkerung den immer gleichen Ansprü- chen undArgumenten gegenüber“ zu überwinden. Allerdings hätteman auf dem Gebiet der Propaganda „wohl fast schon alles gemacht, was gemacht werden“ könne. Hinsichtlich der Filmwerbung wurde ernüchtert eingestanden, dass es an weiteren inhaltlichen Vorschlägen für Kriegsanleihefilme mangle.285 Der anfangs erzielte Erfolg derAnleihenwar schließlichnicht zuhalten. Bei den letztenAufru- fen blieben vor allemdie kleinen Sparer aus. Der Krieg endete in einermonetären Katastrophe, einViertel bis zueinemDrittel desVolksvermögenswurdevernichtet. Das inKriegsanleihenangelegteGeldwar für immerverloren.286 5.3 „ZurDemonstrationökonomischerStärke“: Industrie(werbe)filme DerAusbruchdesErstenWeltkriegshatte grundsätzlicheVeränderungen inder in- dustriellenProduktionund inderGüter- undRohstoffverteilung zur Folge: Sämtli- che kriegswirtschaftlichen Betriebe wurden dem Kriegsrecht unterstellt. Zu den vorerstwachsendenBranchen zähltendie kriegswichtigenAnlagender Eisen- und 283 Thaller, Filmografie, S. 450, 455.NeueKino-Rundschau, „Eineneue Serie unentgeltlicher Pro- pagandafilms““,Nr.64, 1918,S.78. 284 KA,AOK,KPQ,Ktn. 67, Filmstelle 1918,„Protokoll überdieSitzungzumZweckederBeratung einer Organisation für eine zweckentsprechende Propaganda der 8. Kriegsanleihe“, Nr. 4668, 4. April 1918. 285 KA,AOK, KPQ,Ktn. 67, Filmstelle 1918, „Referat zur Propaganda für die achte Kriegsanleihe. Referent:Oblt.Dr.AlfredSchwoner“,Nr.4668, 17.Mai 1918. 286 Hanisch,Schatten,S. 205. 64 5 DerErsteWeltkrieg:EndeundAnfang.NeueWegeder filmischenWerbung
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Titel
Der österreichische Werbefilm
Untertitel
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Autor
Karin Moser
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
316
Schlagwörter
Culture of memory, media history, advertising
Kategorie
Kunst und Kultur
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