Seite - 149 - in Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
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wurdedasStudiumgleichzeitigandieBedürfnissederPraxisangepasst.Diesist
sowohl in der Stärkung der wirtschaftlichen Fächer, als auch imAusbau der
öffentlich-rechtlichenFächer sichtbar.AuchdiePostulate bezüglich einer pro-
funderen Ausbildung der Strafrichter in den Hilfswissenschaften fanden ein
wenigAnklang inderStudienordnung, indemsie eine zweistündigeVorlesung
zurKriminologie verpflichtendvorsah.Auffallend ist dieBetonungder christ-
lichenRechtsphilosophie, jedochwundert dieser Schwerpunkt imFach nicht,
wennmandie ideologischeRichtungdesdahinter stehendenSystemsbedenkt.
Verstärkt wurde derÜbungsbetrieb – sowaren nun statt drei Pflichtübungen
vier notwendig, umdie Staatsprüfungenablegen zukönnen. Insgesamtwurde
die neue Studienordnung, obwohl sie freilich nicht alle Bedürfnisse stillen
konnte, inder scientific community positivaufgenommen.63Sowurdeu.a. die
Stärkungder (Rechts-)Philosophie inderStudienordnungpositivhervorgeho-
ben.64 Bemängelt wurde die Außerachtlassung des Arbeitsrechts bei den
Pflichtvorlesungen.65AberwieMerkl es trefflich formulierte: »Dochwirdkein
objektiver Beurteiler in Frage stellen können, daß sich dasKompromiß sozu-
sagen aufmittlerer Linie bewegt, daß es insbesondere den nachdrücklichsten
StudiumderRechtswissenschaftenab1935.Graphik:ThomasOlechowski.
63 Merkl,Leitgedanken;Adamovich,StellungdesöffentlichenRechtes;Brassloff,Studium
desPrivatrechtes;Degenfeld-Schonburg, StellungderPolitischenÖkonomie.
64 Degenfeld-Schonburg, StellungderPolitischenÖkonomie375.
65 Brassloff, StudiumdesPrivatrechtes360Fn.12.
Allgemeines 149
Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
- Titel
- Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
- Autoren
- Thomas Olechowski
- Tamara Ehs
- Kamila Staudigl-Ciechowicz
- Verlag
- V&R unipress GmbH
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-89971-985-7
- Abmessungen
- 15.5 x 23.2 cm
- Seiten
- 838
- Kategorie
- Recht und Politik