Seite - VII - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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Fľaplne ßenerale," der berühmte italienische Gelehrte Giuseppe V arb i eri,
als B a r b i e r i Vincent (II. Bd. S. 156) und mit einer fast an'S Absurde
streifenden Oberflächlichkeit abgehandelt; — so heißt in Hir tenfe lds
Militär-Lexiton ( I . Bd. S. 7ft) im Artikel Andrassi ein Nebenfluß deS
Rheines T e n i s a n e. Es existirt aber in der ganzen Welt kein Fluß dieses
Namens, unter welchem eigentlich die Dre i sa m verstanden ist; so wurden
im SonntagSblatt l^ I I . Jahrg. S. 621) bei Gelegenheit deS berühmten
Schachspielers An k er b erg die Namen: Mensel und La Borde ge-
nannt, welche Ankerberg verleumdet haben; letzterer Name ist falsch
und darunter A. de la Gardez« verstehen, der in seinen: „l'êtes
et souveniis cle lüonai-eZ äe Vienne" Ankerb erg hart und befangen
beurtheilt. Von den zahllosen falschen Citaten anderer Werte, insbesondere
der LioZikiillie universelle: die Schönlein statt Schönleben,
Correr í statt Carrara und so vieles Andere citirt, nicht zu reden.
Ueber die Art und Weise der Ausführung des Lexikons ist luer Mch-
reres z« bemerken. Um das Werk nicht auszudehnen, mußten die Biogra-
phien nur kurze Skizzen werden, in deren jeder jedoch nichts Wesentliches
übergangen worden, und Wo die jedesmal augefügte Literatur denjenigen, so
sich näher unterrichten will, in die Lagc setzt, dies zu thun. Jn dieser Literatur
einer jeden Biographie wurde aber eine fast übertriebene Genauigkeit der Titel
der benutzten Werke beobachtet und nur bei sehr bekannten großen Sammel-
werken dieselbe vermieden. Der Verfasser ward ans diesen Vorgang geführt,
weil viele alten Werke trotz ihres Ballastes von Citaten kaum branchbar
sind, da man die abgekürzten Angaben der Quellen entschieden nicht mehr mit
Sicherheit, insbesondere bei Werken bestimmen kann, die in neuen Auflagen er-
schienen sind ; und man also der eigentlichen Quelle nachzuforschen mit diesem
Citate nicht im Stande ist.
Gegen den VorWurf deS Abschreibcns und mechanischen Compilirens
sich zu vercheidigen, wird der Verfasser nicht nöthig haben; er hat schon
vorhin einige Proben mitgetheilt, die erkennen lassen, mit welcher Ängstlichkeit
er bei Benützung fremder Werke, wie er denn doch darauf augewiesen war,
vorgegangen sei. Um ein unrichtiges GeburtS- und Sterbedatum zu eruiren,
um einen interessanten biographischen Zug mitzutheilen, Wurde häufig tagelang
nachgesucht, und ein Name, der oft mir 20 Zeilen einnimmt, erforderte
ebensoviele Stunden. Was die Technik des Lexikons anbelangt, so wurde
zur Bequemlichkeit bei Benützung desselben gleich nach dem Namen daS Fach