Seite - 10 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Bild der Seite - 10 -
Text der Seite - 10 -
10
wirkte er durch seine noch heut sehr ge-
suchten Erbauungsbücher, die unter fol-
genden Titeln herausgekommen: „Heilige
Anklänge, Gebete liir K»!h»lische Christen" (Pesth
1828), wovon bis 1850 fchon 11 Auflagen
erschienen waren, —„Grinniinugen un Oott,
Engend und «twigkeit, In Predigten" (Pesth
1831). Als er seinem Prebigerberufe nicht
weiter nachkommen konnte, zog er sich
nach Eisenstadt in Ungarn zurück und lebt
dort seiner Lieblingsbeschäftigung, der Bo-
tanik und der Wissenschaft. An wissen-
schaftlichen Arbeiten erschienen von ihm:
„Geographie oonUngurn^Pesth 1834). „Mathe
matisch-nhrjsisöie und politische Olügrauhie" (eben-
das. 1834), — 2) Sein jüngerer Bruder
Anton Salesius (geb, 12. Jänner 1800,
gest. 12. Juni 1845) war Benedictin« und
Lehrer der Mathematik zu Raab. Gründ«
licher Denker, tüchtiger Mathematiker war
er eine Zierde der Raaber Akademie. Das
Nervensieber raffte ihn im vollsten Man-
nesalter hin.
>) Oestr. National-Encyklopädie. VI, Band,
SupPl — Neimann (M.), Oestr, biogr, lex,
1. Heft. — ) Neuer Neliolog der Teutschen,
23. Jahrg. 18«. I, Thl, S, 544.
Albei, Johann Nepomuk (Theo-
log, geboren zu Ovar iu Ungarn
7. Juli 1753, gestorben nach dem Jahre
1830). Trat 1779 nach beendeten Hu-
manitätsstudien in den Piaristenorden,
wo er sich der Philosophie und Theo-
logie zuwendete. Lehrte anfänglich am
Gymnasium zu Pesth, später im Piaristen-
collegium zu Neutra Bibel und Kirchen-
geschichte, ward dann nach Colocsa über-
setzt und von dort an die Universität nach
Pesth berufen ; 1830 trat er in Ruhestand.
Seine zahlreichen Schriften, unter denen
insbefondere zu nennen sind „/»«titutio
ne« storia« eccl." 5 Bde. (2. Anst, Ofen
1825),—- „/»«titlltiune« linguae/lebraeae"
(ebend. 1826) sind philosophischen, dogma-
tischen und kilchengeschichtlicheu Inhalts.
Kayser's „Vllllztandigl, Mch».Unikon" I. Theil, S. 39 (Leipzig 1834) zählt seine
sämmtlichen Werke auf.
Oeftr, National-Encyllopädie VI, Band Suppl.
S, 321.
Albertini, Anton Const. (Dichter,
geb. zu Pllienzo in Ist i ien 2. April
1776, gest. zu Venedig 8.Febr. 1836).
Nach vollendeten Studien trat er in den
Staatsdienst, in welchem er von Stuf«
zu Stufe stieg und endlich Appellations-
rath in Venedig wurde. Früh schon be-
schäftigte er sich mit Poesie, seine dichte-
rische Laufbahn mit einer „Pnmne an die
Ewigkeit" beginnend. Er schrieb mehrere
Trauerspiele in der Weise Alfieri'«: Mr
^»^ Átala, Ultore, ^pulo re clegli Iltri/
sonst komische Gedichte, und übersetzte un-
ter Ändern, Ovid's „Permben. " Auf dem
Gebiete der Wissenschaft hat er sich durch
sein Werk: „/11««« penale vigente »elle
pranncie lombardo renete" (1824) als
einen gründlichen Kriminalisten bewährt.
^«»llliici süial!, ^liWdn), D«2me ragionata äeg!!
«WM e le opere edite ed inedite <U ^, (?, ^1
berlini (Venera 1836. 8".), — Huovisziina
visionario degli uomini illustri. (stilano
Oenteuari H 0,1855 1«°.) vol, I, p. I l l ,
Albertini, Georg Franz (T h e ol o g,
geb. zn Parenzo inIstr ien 29.Febr.
1732, gest. das. 29. April 1810). Schon
mit 13 Jahren trat er in den Domini-
kanerorden. Stlidirte zu Venebig und
verlegte sich auf Philofophie, Theologie
und die Kanzelberedsamkcit. Als Kanzel«
rednerlcbte noch lange sein Ruf im Volte,
doch von seinen Predigten blieb nichts
zurück, denn vor seinem Tode verbrannte
er alle. Papst Pius VI. berief ihn nach
Nom, dort bekam er die Frage zu löseu:
„Ob den armenischen Katholiken, die unter
der Herrschaft des Sultans stehen, erlaubt
werden tonne, ihre religiösen Handlím-
gen in den Kirchen der Schismatiker aus-
znüben, um dadurch deu Verfolgungen
;n entgehen." Seine Antwort fiel ver-
neinend aus. Im I. 1789 ernannte ihn
der Papst zum Professor der Dogmatik