Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 106 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 106 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

Bild der Seite - 106 -

Bild der Seite - 106 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

Text der Seite - 106 -

106 einflußreicher Verbindungen und durch das Studium verschiedener staatlicher Entrichtungen an Ort und Stelle noch mehr bereichert. Die Gelegenheit, die- selben in weiteren Kreisen zur Geltung zu bringen, wurde ihm, als er nach feines Vater« Tod(f. b,), dessen ansgedehntcsGe- schäft übernahm. In diefci Stellung er- warb sich der junge Rechtsgelehrtc schnell solche Beliebtheit und solchen Einfluß, daß im Jahre 1848 die Blicke Aller, die ein großes gewaltiges Oesterreich wollten, auf ihn gerichtet waren. Am 8. Juli d. I, trat das Ministerium Pi l- leisdorf ab, am 19. Juli ernannte der Monarch das neue, an dessen Spitze als Minister des Aeiißern und des Hauses der Freiherr von Wcsfeiiberg stand. Dr. Bach ward Minister der Justiz, nach dem Ausspruche der öffentlichen Mei- nung: „ein Mann des Rechts dcr rechte Mann." In dieser Stellung brachte B. seinen vorausgegangenen Ruf zur voll- sten Geltung. Trotz der Ungunst dcr Verhältnisse leistete er schon als Justiz- minister Bedeutendes. Im Reichstage hielt er bei den Verhandlungen über die Entlastung des bäuerlichen Grundbesitzes das von einer Partei stark angefochtene Prinzip der Entschädigung aufrecht. Bei der Frage über die Sanction der Be- schlüsse des constituireuden Reichstages sprach er für das Veto mit Entschieden- heit und Begeisterung; endlich von der Idee der Centralisirung der Monarchie durchdrungen, trat er gegen die federati- ftifchen Bestrebungen der ungarischen Pa- trioten mit rückhaltloser Bestimmtheit auf. In diesen Ij wichtigen Momenten charak- terisirt sich die Stellung, welche Minister Bach in der traurigen Epoche jener denkwürdigen Zeit in dem kurzen Zeit- raume von vier Monate» behauptete. Er hat in den entscheidendsten Augenblicken durch sein Wort, energisch zur rechten Zeit gesprochen, rettend eingewirkt, end« lich aber das hohe Amt, al« die wilde PöbelhcrrschaftdieObcrhanb gewann, am 8. October zugleich mit dem Minister Dvblhof niedergelegt. Am 21. Nov. bildete der indeß zum Minister des Aeu- ßeril und des Haufes ernannte Fürst Felir Sch w arzénbe lg ein neues Cabinet, in welchem Graf Stadion das Porto feuille des Innern, A. B ach das der Ju- stiz übernehmen follte. Graf Stadion stellte den Wiedereintritt B.'s als Be- dingung der Annahme des Portefeuilles. Nur den dringlichen Vorstellungen des Grafen gelang ei, V. zum Beitritt zu bewege», u. die „Greuzboten" (s. dieLite- ratnr) nannten diesen Eintritt ins Cabinet eine „Heldenthat passiver Auf- opferung und Resignation, die Dank aus vollem Herzen verdient." Al« später Minister Stadion bedenklich er- tränkte, führte Minister Bach provis, die Geschäfte seines Collegen, bis endlich, als am 2.^. Juli 1849 der wegen Kränklichkeit beurlaubte GrafStadion zum Minister ohne Portefeuille ernannt worden, A. Bach das bisher proviforisch verwaltete Ministerium des Innern definitiv über» nahm, während sein Portefeuille in die Hände des Freiherr« vonSch merlin g überging. In dieser neuen Stellung führte nun B, die wichtigsten administrativen, mit der Neugestaltung Oesterreichs in Verbindung stehenden Reformen durch. Die Gesetze über die Presse, das Associa- tionsrecht, dieAufhebmig der Patrimonial gerichte, die Organisirnng der Iustizvei- fassmlg, die Gesetze über die Ablösungen, das Gemeindegesetz, die neue Organist» rnng dcr Verwaltungsbehörden u. a. entstanden unter ihm während dieser Zeit. Aber noch eine andere Niesenaufgabe war B. zu lösen vorbehalten. Die Umbildung der Monarchie, deren heterogene Ele- mente bisher nur künstlich zusammenge- halten worden, uub die es uun auf das Innigste naturgemäß zu verschmelzen
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich