Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 113 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 113 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

Bild der Seite - 113 -

Bild der Seite - 113 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

Text der Seite - 113 -

113 gre, Denis, Blumauer, in ernsten WissenschaftenSonnenfels.Iacanin, Born und Andere die Zeit verherrlich- ten, weckten in des Mädchens Brust den Genius der Poesie. Im I. 1791 lernte sie in den Kreisen, welche sie besuchte und worin sie durch Anmuth nud Liebenswür- digkeit glänzte, den gebildeten und geistrei- chen Ungar Bacsänyi kennen (siehe d. Vor.), dessen Gemalin sie später wurde. Als Bacsany i,v°n der Macht der Ver- hältnissegedrängt, jene denkwürdige Pro- clamation vom 15. Mai 1809, worin Napoleon die Ungarn zum Abfall von ihrem rechtmäßigen Könige aufrief, in's Ungarische übersetzte, hielt er es nicht für gerathen, länger inOesterreich zu verweilen und zog nach Paris, wohin ihm Gabriele folgte. Dort fand sie später Baron von H a m m e r (f. d.), der die aus der k. k. Hof- Bibliothek entführten Manuscripte recla mirte, in ziemlich beschränkten Umständen. Als ihr Oemal nach dem Pariser Frieden nach Oesterreich zurückgekehrt war, wurde er gefangen genommen und auf eine ung. Gienzfestung gebracht. Gabriele lebte in- dessen in Wien im Hause des Schriftstel- lers und Botaniteis Rup p r echt (s. d.), sah jedoch keinen ihrer Bekannten und Freunde ihrer Familie je wieber. Mit einem Male hatte sie sich aus Wien ent- fernt und Niemand wußte, wohin sie sich begeben. Erst ein Jahr nach ihrem Tode erhielt Baron Hammer ein von ihr verfaßtes Gedicht „an ihren Mann" zuge- sendet, aus welchem hervorgeht, daß sie sich durch den Besitz ihre« Gemals glücklich gefühlt, Ulib tzieß limut Karoline Pichle r „den einzigen Lichtpunct, auf dem der warme Antheil ihrer Freunde au ihrem Schicksal ausruhen kann. An diesen Licht- pulictwollen wir uns halten und glauben, daß Gabriele, das einst so liebenswürdige Mädchen, die talentvolle Dichterin, auch später, wenn gleich unter ungünstigen Umständen an der Seite ihres Gemals zu- v, Wuizlach, liogi, Lexikon. frieden gelebt habe." Diese Worte der Kar. P ichler berichtigen die im (Brock- haus) Convers.-Lerikon 10. Aufl. II. Bd. S. 152 und dem „11)3,1)1)kori isiuersteli tära" enthaltenen Angaben, worin die Verbindung Gabrielens mit B ac s an y i als nicht glücklich bezeichnet wird. Still vergessen von der einst sie bewundern- den Welt verlosch dieser liebliche Stern an dem österreichischen Dichtelhimmel, nachdem er bei seinem ersten Erschei- nen zu schönenHoffnungen berechtigt hatte, in spurloser Dämmerung. Ihre Schriften sind: „sämmtliche Oeiiichte" (Wien, Tratt- ner, 1800, mit Titelt, und Vign. 8°.; — neue Aust. mit einer Abhandlung über die Dichtkunst (Wien 1805, Eggenbeiger in Pesth) ; — „Âmir und Hyinen. Gin L'edicht in 5 Gisiingm (Wien 1807). Außerdem erschienen von ihr Poesien zerstreut in der Aglaja 1816, inBllimauers und Ratschky's Wiener Musenalmanach u. a. Ihr Ge- dicht: „Nm« und Amen" zeichnet sich durch Witz und Anmuth aus. Innigere Freund- schaft verband sie mit Th. Ai tnei ls.d.), Karoline Pichler (s. d.), und letztere schreibt über Gabriele: „Gabriele war ein Mädchen, das durch ihre Gestalt und den Zauber ihres Umgangs, noch mehr aber durch das Talent der Dichtkunst damals — im achten Dezennium des vorigen Jahr- hunderts — in Wien Aufsehen, Bewun- derung und vielfältig herzliches Wohl- wohlen erregte." Ihre Gedichte nennt sie ein „schönes Vcimächtniß, das sie ihrem Vllterlande gelassen und es wäre nur zu wünschen, daß sie mehr bekannt und lebhafter im Gedächtniß der jetzigen Welt wären, wie sie es verdienen." Pichler (Karolinei, Zerstreute Blätter au» mei- nem Schreibtische. Neue Folge (Wien 1842, 2 Bde) II, Vd, oder sämmtliche Weile «0. Theil, S. 2L i „Gabriele Nau mb erg." — S ch i n d el (K. W, O, Aug, von), Die deutschen Schriftstellerinnen de« neunzehnten Jahrhun- dert« (Leipz. 1823, 3 Bde,) І. Vd. S, 35, III. Bd. S.li,—Rahmann(Chr,Fr,),Pantheon deutscher jetzt leb. Dichter (Hclmsläot 1822), S
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich