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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 225 -
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Seite - 225 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

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225 entwickelte sich jener unfreundliche, Nor rifche Charakter in ihm, den nur die Glieder dieser Familie zu bemeistern im Staube waren. Au« diesemHause ging er in die Hände desHoforganisten van der E b en über, der ihn weiter ausbildete, so daß B. schon im 1.1782 die Aufmerksamkeit de« Ehurfürsten erregte. Drei Jahre später wurde Beethoven zugleich mit N e e fe, durch den B. mit den Werken Sebastian Bachs bekannt gemacht wurde, als churfürstlicher Capell-Organist angestellt. Schon im Alter von 11 I. spielte B. so fertig das Clavier, daß ihm öffentliche Blätter eine große Zukunft voraussagten. Der Unterricht, den ihm Neefe im Generalbasse ertheilte, blieb gleichfalls nicht ohne Frucht, und es bestehen aus dieser Zeit drei Claviersonaten und einige Lieder, die vielversprechend waren. Die Protection des Grafen W al d ste i n er- öffnete ihm nach dem Tode des Churfür- sten, an dessen Hofe er bereits feit 1791 als Hoforganist fungirte, die Laufbahn nach Wien, das er gegen Ende 1792 betrat. Hier knüpfte er schnell bedeutende Bekanntschaften an. Van Swieten, Fürst Lichnowsky öffneten ihm ihre Häufer; B. lernte H ä n d el « Meister- werke kennen und warb Haybns Schü- ler. Später waren ihm Scheut und Albrechtsberger zur Seite. Al« B. im I. 1801 den Entschluß faßte, Wien nicht mehr zu verlassen, war sein Nuhm bereits fest begründet. Seine herrlichen Compositionen erwarben ihm die Be- wunderung der Welt; sein Clavierfpiel machte ihn zum Mittelpunct dcr angese- hensten Cirkel. Fürst Lichnowsky blieb sein wärmster Freund nnd Anhänger. Die Tonstllcke: „thrislns am Gelberge;" — „Odelio;" — die „Kqmphome i» N-iio "^ — bie „»,, 5,, s, samstlMie;" — eine „Mezse ι" — „lwic, »nlNafoiean;" und viele Sonaten waren aus dieser Zeit (1800— 1812). Mit der Anerkennung seiner v, Wuizbach, biogr. kexilon. Leistungen flössen ihm auch die reichsten Honorare zu. Aber Beethovens selt- sames Wesen, da« ihn fortwährend in Collisionen verwickelte, war nicht geeig» net, die materielle Seite seiner Laufbahn im Auge zu behalten. Er vernachläfsigte sich äußerlich so sehr, daß Andere darauf denken mußten, für ihn zu sorgen. Dazu kam sein scheuesZnrückziehen aus dem Um gange mit allen Menschen; sein Mißtrauen selbst gegen Freuube nnd Kunstgenossen, wozu er freilich oft Gruud hatte; einige Mißverständnisse und endlich feine Hart- hörigkeit, die sich schon vor Jahren gemel- det hatte, und immer mehr zunahm. So geschah es, baß die letzten zehn Jahre seines Lebens wenig freudige Momente und nur das Schaufpiel eines Geistes boten, der mit feiner gigantifchen Größe im kleinen Raume einer kleinlichen Welt verküm- mern mußte. Im Jahre 1813 ward feine Schlachtsymphonie „Die schiacht nei Vittoria" und die „7, snMpiMie in i^or" aufgeführt. Bei diefer Gelegenheit machte ihm der Metronom Mälzel viel Verdruß, da Kiefer sich wegen einer Schuldforderung au Beethoven öffentlich den Eigen- thümer der Schlachtfymphonie zu nennen wagte. Der gutmüthige, edle Beet hoven stellte ihm später eine Empfeh- lung seiner Metronome aus. Im Jahre 1815 verursachte ihm bie Adoption eines Neffen viele unangenehme Auftritte und zuletzt einen bis zum I. I820 dauernden Proceß. Um diefe Zeit nahm er eine Menge großer Werke in Angriff, die er alle entweder nicht beendete, oder in sol- chem Zustande in die Öffentlichkeit brachte, daß man an ihm zu verzweifeln begann. Ja felbst von der deutschen Oper entfernte er sich einen Augenblick, als er die 1823 in Wien »nwefenden italienischen Sänger hörte; er wollte eine italienische Oper fchreibe», aber es kam nicht dazu. Dafür begann er zu Ende eben dieses Jahres die „9, snMhinie" und endigte sie 15
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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