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Musik, welche« von der Mutter mit aller
Sorgfalt gepflegt u, ausgebildet wurde. Zu
deiFertigteit im Spiele, welche im Kinde
schon fo bedeutcnd war, daß es allgemeine
Bewunderung erregic, gesellte sich noch
die schöpferische Kraft der Couipositio»,
und das erste Product des Knabe» war
eine „Hymne an Pins !!.," der nun Arbeiten
mannigfaltiger Art, Romanze», Balla-
den, Volkslieder folgten, worin der jugend-
liche Compositeur dic verschiedensten
Stimmungen der Seele in Tönen auszu»
drücken suchte. Nach dem Falle Vene-
dig« ;og sich B. nach den Estensischen
Hügeln, zurück, und dort war es, wo er
die Opern: „ckr»s ^»iin»" und „Ver liinlle
Mai" schnf. Beide Arbeiten, die Schöpfun-
gen eine« ILjährigen Knaben, nahmen
die Aufmerksamkeit de« große» Publi-
cum«, wie der Kenner in Anspruch und
letztere erkannten in dem Knabeu eine
musikalische Begabung so bedeutender
Art, daß sie die größten Hoffnungen heg-
ten. In B.'s Melodien ist tiefe« Gefühl,
das stets jener Stimmung entspricht, die
in den Worten des Textes ausgedrückt ist.
Und eben in der Melodie ist B.'s größte
Stärke. Die fernere Ausbildung dieses
musikalischen Genie's wurde dem Maestro
H uzzo la anvertraut, einem der weni-
gen, Auserwahlte», der die Außergewöhn«
lichteit des Talent« seines Zögling« nicht
nach dem alltäglichen Leisten, sondern in
außergewöhnlicher Methode entwickelt.
Brenta 18S1,
BentM, Bernhard (Schriftsteller,
geb. zu Kom or n 18. Dec. 1745, gest. ?).
Er trat im I. 1764 in da« Stift der
Piaristen, uud nachdem er einige Jahre
in der Poesie uud Rhetorik glänzende
Vorträge gehalten, erhielt er zn Pesth
denphilosophischeuLehrstuhl; später wurde
er mit der Leitung de« Stuhlweissenbu »
ger Gymnasiums betraut. Es sind von
ihm poetische Arbeiten in ungarischer und
lateinischer Sprache vorhanden. Bon sei- nen Schriften sind zu nennen: „i
cinatione« critica« 5U/>er «rtu et^ rogre«5u
(1779); — ^o/w« elme
anc^lli n^elven irott oölcs v
íl /lll^ai ni/elven /ncillott," d. i. Un>
terhaltnngcu der Vernunft, nach dem
französischen Werke de« Abb« B r u e y's
in ungarischer Sprache herausgegeben
(Pesth 17l)3); — „/icitiocinium ^/lil«««
p/licum «ilpei liüertate i'ngeiu» in fi lólo
cle reü'Ziuni,, urcknibu«" (Vindud, 1782),
— Auch besorgte er die ungaiischenUeber-
setzlingen der Werte: „Jozech, des Zweiten
Orinimnng an seine Staatsbeamten am Schlüsse
des 3, NsZ," uud „AneProbe der »eisenVe-
gieinng Hostichs des Zweiten" (1784).
ÄÄß^l iröll, liletr^i ß^terusn?, L^i^lell
/'^ -enc Į^/ /«/cab eg Ollnisli/c ^oase/, d. i. Ungr.
Schriftsteller, Sammlung von Lebensoeschreib.
Von Ialob Ferenc;» und Jos. Daniel i!
(Pesth 184«, Gust, Emich! S, 4Z.
Benyowöli, siehe: Venwwsll.
Benz«, Karl (Ungarischer Buffo-
sänger, geb. zu Ofen 1811). Anfang«
war er Handelsmann, verließ aber diese
Laufbahn, da er mit einer kräftigen tiefen
Stimme Liebe zum Theater verband.
Er trat 1835 zum erstenmal in Wien
auf dem Theater an der Wien, uud 1838
in Pesth auf, und spielte längere Zeit auf
Wauderbühnen. Seit 1844 ist er bestän-
diges Mitglied des Nationaltheaters, und
einer der Lieblinge des Publicum«. Mit
seiner tlareu, kräftigen Barilonstimme,
seinem präcisen, leichten Vortrage, ver^
einigt er ein ausgezeichnete« Spiel, dessen
Haupistärte iu komische» Partien besteht.
Seine besten Rollen siud: Dou Bar
tolo im „Barbier vou Sevilla," Dul»
cámara im „Zaubertrauk," der Bür-
germeister von S ard am in „Czar
und Zimmermann," M a r q u іs B o is-
fleurs iu „Linda," Don Pasquale
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon