Seite - 357 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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mer der Akademie seine Büste auf, und
mehrere gelehrte Gesellschaften, als z. B.
von Madrid, Montpellier u. a. ernannten
B. zu ihrem Mitgliede.
svel Znie, Neneclett«) Nloßin de! cnnl« 2, Letti
(I^rin» 1790, 4°,, mit ľorträy. — Meyer
<I,1, Tas große Lonversations - lexilon für
gebildete Stände (Hildbuighausen 1845, Bill,
Inst) IV. Nd, 4, Abth, E, 75? (nach diesem
ist N, am 20, Juli 1732 geboren», — llinFnen^
liistoire litteraire de l'Italie. — Nouvelle
IHio^ra^nie ^^lierale ... pndliöe 5ou2 la
direction de 31, 1e Dr, Holker <r->ri«18521
V. Ld. 8p. 848 (nach dieser ist B, am 1«,
Juli 1732 geboren!,
Bettinelli, taver (Gelehrter und
Priester der Gesellsch, Jesu, geb. zu
Mantua 18. Juli 1718, gest. ebendas.
13. Sept. 1808). Nach einer sorgfältig
geleiteten Erziehung und im Jesuiten-
collegium zu Bologua unterrichtet, trat
cr 1736 in den Orden derselben ein und
erhielt nach längerer Zurückgezogenheit
im Jahre 1739 die Letrerstelle an der
Jesuitenschule zu Brescia. Seine litera-
rische Thätigkeit begann er mit dem Ge-
dichte yll mo«<ic> clella li.««," das er für
die von Cardinal O. n,ri n i und ben
Schülern dcs Abbate L a; zar in i errich-
tete Akademie in Bres« schrieb. Nach
fünfjährigem Aufeutha'tc in Brescia
ging B, nach Bologua, Vo er viele lite
rarische Anregung fand und ein verun-
glücktes Trauerspiel „/onatkan" verfaßte.
Nachdem er 1748 die Pwfessur der Rhe
torit in Venedig verseien und einige
Zeit zurückgezogen gelebi hatte, wendete
er sich, von seiner Reizung getrieben,
entschieden dem weltlichen Treiben zu,
uud fand (1751) als Director de« adeli
gen Collegium« zu Parna cine ihm zu-
sagende Anstellung. In dcser widmete er
sich ganz historischen und poetischen Stu-
dien und machte auch dis Theater zum
Gegenstand seiner Vorsorge, Von 1755
an machte er größere Reisui durch Deutsch-
land und Frankreich. Li» Angriff auf
Dante, den er damals inter der Masle Virgil« in seinen Lettere He« cli^ir-
gilin agli Arcacli" ausführte, zog ihm ge-
rechte Vorwürfe zu. Gasparo Gozzi
hat ihn am gründlichsten angegriffen und
siegreich widerlegt. Interessant war fein
Besuch bei V oltaі re in Genf, in dessen
Gnnst er sich zu setzen wußte, und der
ihn iu folgenden Zeilen:
de Virgile
Ut Zon secretaire
L'est a vous d'serire «ou« Iui
Vous ave? son urne et son stile ,.."
becomplimentirte, eine Artigkeit, die ber
Angreifer S h a k e s p e a r e's dem Angrei«
fer Virgil 's ganz gut erweifen konnte.
Im Jahre 1759 kehrte er nach Parma
zurück nnd wählte endlich Verona zum
bleibenden Aufenthalte, wo er einige Zeit,
bis seine Gesundheit es ihm verbat, den
Predigerstuhl einnahm. Al« 1778 sein
Orden aufgehoben wurde, nahm B. die
Stelle eines Privatsecretärs des Herzogs
von Modena an. Die letzten Jahre seines
Lebens brachte er aber in seiner Vater-
stadt zu, wissenschaftlichen Studien und
seinem eigentlichen Berufe, der Erziehung,
hingegeben. Bettinelli'« Schriften sind:
; — yi>eli ^,«u5!««ma «ielle belle
arti" (2 Bde. in3Thln,), 1769 zuerst
in Mailand gedruckt und von Werthe«
in'« Deutsche übersetzt (Bern 1778); —
„/lialogki cl'amore" (24 Gespräche, dem
Lucían nachgebildet); — „Delle lettere
e clelle arti Hsantoliane, lettere ecl arti
H/ua'enesi ec, " — Die schon erwähnten:
„I/ellere aie« cli Virgilio agli Arcarli/'
welche zuerst vouLanglard(1?59,12°.)
uud dann von Pomcreul (Florenz
l^ Pariss 1778, 8°,) in'« Französische
Übersetzt wurden; ^ „I/etlere a I/elbi»
Oiclania «o^r« gli epigrammi." Seine
Gedichte umfasfeu 3 Bde, und enthalten
7 kleinere Gedichte, 16 Episteln, So-
nette, Canzonen u. a. Sie sind nicht
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon