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Vosfort, Franz Freiherr von
(Feldmarschall-Lieutenant, Rit-
ter des Mar. Theresienordens, geb. zu
Nancy in Frankreich 1715, gest. 1775).
Nachdem er 1735 in das Kürasf.-Rgmt.
Thurn eingetreten war, kam er 1736
mit demselben nach Wien in Garnison.
1738 zeichnete er sich vor Belgrad,
1739 bei Pancso da aus und avancirte
zum Unterlieutenant. 1745 ward er Ritt-
meister und wegen seiner Kenntnisse Ad-
jntant des FM. Fürsten Christian L o b-
kowiz. Zum Major befördert, that er
sich im
siebenjährigen
Kriege bei Koll in
und (1757) bei der Expedition ans Ber-
lin so rühmlich hervor, daß er zum
Oberstlieutenant vorrückte. Bei Hoch-
kirch erwarb er sich
durch seine Tapfer-
keit den Obersttitel und das Mar. The-
resienkreuz. Er zeichnete
sich im Verlaufe
des siebenjährigen Krieges noch mehr-
mals aus, ward 1760 in den Freiherrn-
stand erhoben, 1771 General und 1773
FML. Er hatte vierzig Jahre in der kais.
Armee gedient.
Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Heraus-
gegeben von Hirtenfeld und Dr. Mey-
nert (Wien 1851) I. Bd. S. 475.
Bosizio, Johann Joseph (Dialect-
dichter, geb. zu Görz 20. März 1660,
gest. ebendaselbst 12. April 1743). Nach
beendigten Vorbereitungsstudien in seiner
Vaterstadt ging er nach Graz, wo er die
Theologie studirte. Der Archidiacon Ser-
torio Delmestre machte ihn zum Kanz-
ler seiner Curie, welche Stelle er drei-
ßig Jahre hindurch bis an sein Lebens-
ende bekleidete. Er übersetzte Virgi ls
„Aeneis" in den Friauler Dialect und
sie erschien im Drucke (Görz 1775,
G. Tomassoni). Auch hatteer in dem-
selben Dialect Virgi ls „Osoi-Fiog."
übertragen. Dieses dem Kaiser Karl VI. gewidmete Werk ist aber noch bis heute
ungedruckt.
äi 6ori2ia. (6ür2 1855, ?2terQo!Ii, kl. 8°.)
III. Lä. 8. 269 UQä IV. Vä. 3. 250.
Bossi, Benignus (Kupferstecher,
geb. zu Porto d'Arcisato im Mai-
ländischen 1727, gest. zu Parma 1800).
Kam frühzeitig mit seinem Vater nach
Deutschland und zwar nach Nürnberg, wo
er das Zeichnen, und dann nach Dresden,
wo er dieMalerei u.Stuccaturarbeit lernte.
Auf den Rath Dietrichs, Mengs u.
anderer, die sein eigentlichesTalent erkann-
ten, entschied er sich
aber für die Kupfer-
stichkunst. Im 1.1780 fand er am Hofe
von Parma eine freundliche Aufnahme
und arbeitete daselbst bis an sein Lebens-
ende. B's. Hauptblatt ist die berühmte
heil. Katharina aus dem Hause Sanvitali
in 4°. —Ferner ist von ihm bekannt eine
Serie von 40 kleinen Blattern, mit geist-
reich radirten Köpfen und andern Gegen-
ständen; — eine zweite nach P armigia-
nino 29 Stück in kl.4°. — Nach Peti-
tot stach er eine Folge von Vasen und
eine Maskerade; — ferner eine „Verknn-
dignny der Maria" nach Correggio; —
das (12°.)'
Er bezeichnete seine Blätter mit V .
Nagler (G- K. Dr.), NeueS allgemeines
Künstler - Lexikon (München 1835) II. Bd.
S. 73. — Müller (Fr.), Die Künstler
aller Zeiten und Völker (Stuttgart 1857,
Ebner, Lex. 8°.) S. 17ö.
Bossi, Joseph I. (Industrieller,
geb. im Busto Arsizio bei Mailand 3.
Nov. 1811). Besuchte die lateinischen
Schulen in Mailand und sollte nach deren
Bollendung Theologie studiren, trat aber
aus besonderer Borliebe für Handel und
Industrie in ein Handlungshaus und kam
bereits 1833 nach Wien. Daselbst war
er für Hebung des Geschmackes in ge-
druckten Stoffen thätig; unternahm Rei-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon