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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Bninski-Cordova, Band 2
Seite - 116 -
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Seite - 116 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Bninski-Cordova, Band 2

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116 tag von 1717, der stumme genannt, weil er nur einige Stunden dauerte und geräufchlos auseinander ging, machte allen Streitigkeiten ein Ende und die sächsischen Truppen verließen das Land. Um jene Zeit begann der Einfluß Rußlands auf Polen wirksam zu werden, und dieser Einfluß eben war es, den B. sein ganzes Leben hindurch bekämpfte. Zum Groß- kronfeldherrn und ersten Senator des Reiches ernannt, wachte er sorgfältig über die Freiheiten der Nation. Diese konnte unter einer Regierung wie die damalige nicht gedeihen. B. bildete, um das Volk aus der Lethargie, in der es steckte, zu we- cken, die Conföderation von Grodno, aber der bereits gesunkene Adel nahm geringen Antheil daran. Gegen das Ende der Re- gierung Augusts III. suchten mehrere der angesehensten Familien des Landes Reformen im System herbeizuführen. Die Czartoryski's wollten eine starke constitutionelle Monarchie; Branicki und die Radziwill erklärten sich für Häupter der republikanischen Partei. Erstere stellten sich unter russischen, letztere unter franzosischen Schutz, sich mit dem Gesandten Frankreichs, dem Herzog von Broglie verbindend. Als Aug u st III. starb, rief die republikanische Partei den Krongroßfeldherrn B. zum Nachfolger aus. Aber der Einmarsch russischer Trup- pen gab der andern Partei das Ueber- gewicht. B., von den Gegnern des Hoch- verrathes angeklagt, wurde auf dem Land- tage von 1764 schuldig erklärt, aller seiner Würden beraubt und aus dem Reiche für immer verbannt. Er wollte mit den Waffen diesem Spruche Widerstand leisten, aber Frankreich verließ ihn, seine Partei unter- stützte ihn schwach, die Russen verfolgten ihn, und so war er genöthigt, sich nach Ungarn in die Zips zu flüchten. Als Po- niatowski den polnischen Königsthron bestieg, kehrte B. 1765 in sein Vaterland zurück (denn seine Gattin war eine Schwe- ster Poniatowski's) und erwartete in Bialystock die Aufhebung seiner Verban- nung. Der Hof von Frankreich trat ver- mittelnd bei, und jener Spaniens schickte dem Kronfeldherrn den Orden des gol- denen Vließes. Schon hoch in Jahren lebte B. auf feinem auf das kostbarste ver- schönten Schlosse zu Bialystock. Des Kö- mgsStanis laus Sympathien für Ruß- land nnd andere Eingriffe in die Ver- fassung des Reiches machten den Adel übel gesinnt, undB., zu alt, um selbst am Kampfe Theil zu nehmen, lieh den Con- föderirten die Popularität seines Namens, feine Rathschläge und seine Reichthümer. Da überraschte ihn der Tod; diefer und der Sturz des Ministeriums Choiseul in Frankreich schwächten die Partei der Conföderirten und die erste Theilung Po- lens konnte eine Thatsache werden. B. ist in Krakau bestattet, wo sich in der Kirche der heiligen Apostel Peter und Paul die Familiengruft befindet. Mit ihm starb die eine Linie des alten Grafenhauses aus. , Historie äe I'^narokis äs (karig 1807, 4 Väs., 8".). — Nno^ äsg seng äu luonäo lbieses nennt ihn irrig „Johann Clemens" nnd setzt den 9. Oct.1?7i als dessen Todesdatum an j^. — I/tztonski, sl/uä- >«H)) K2.ta.i03 disknpüw, xreiktun i ka,no- louisoko Univors.) II. Lä. 8. 81 s^etzt das Jahr 1773 als dessen Todesjahr an). — (Brockhaus) Converfations-Lc^ilon (10. Anst.) III , Bd. S. 214. Branowaczly, Johann von (k. k. Generalmajor, geb. im Bauat 1754, gest. ebenda 31. August 1316). Einer der unternehmendsten Soldaten im kleinen Kriege. Er that sich im Türken- kriege bei Ka lisch, wo er sich helden- müthig mit 150 Mann gegen 3000 Tür- ken hielt, als Oberlieutenant und Bice- commandant; 1789 bei der Eroberuug von Vorecs und Swiniza als Haupt- mann besonders hervor. Er ward Major nnd focht bei St i rp wieder siegreich
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Bninski-Cordova, Band 2
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Bninski-Cordova
Band
2
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1857
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
470
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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