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venetiauische Regierung wählte für den
öffentlichen Unterricht immer unter den
gediegensten und anerkanntesten Män-
nern, so siel die Wahl anch auf B., als
sie fĂĽr die Schulen der Hauptstadt einen
Director suchte. 33 Jahre bekleidete
B. diesen Posten. Seine -Msmenti H
Hiu7-i5/>»-^en2a ciMe" wnrden zweimal
gedruckt. Bedentender ist aber B. als
Dichter; wenn dieZahl seiner Poesien auch
gering ist, sie reicht aus, ihm einen Platz
unter den besten einzuräumen; es sind
Schöpfungen im Geist eines Properz
und Iuvena l . Er erreichte das hohe
Alter von 85 Jahren und hinterlieĂź, was
er besaĂź, den Armen. Als Charakterzug
möge das Folgende gelten: Einer seiner
SchĂĽler besaĂź dieBerwegenheit, ein Spott-
gedicht auf ihn an die Thüre seines Hör-
saales anzunageln. B. las es und fand die
lateinischen Verse — den Inhalt abgesehen
— so elegant, so schön, daß er sich alle
MĂĽhe gab, den Verfasser kennen zu ler-
nen und, als ihm dieĂź gelungen, dem
Frevler nicht nur verzieh, sondern sein
Vertheidiger, später sein Freund wurde.
Tabei (^osäoeim), 0r2.tic> in tunsro ec (Vs>
neäiF 1807, 4°.). — - Ns,-i fAan
jMiiznä 1827, 3°.). — Samba (
ä2i1«?l0viQaio VenV2iH2S2Si «ecolo XVIII
(Vöueäi? 1824, 8°.) Daselbst auch B.'s
Porträt, gestochen von Comirato).
Breier, Eduard (Schriftsteller,
geb. zu Warasdin 3. Nov. 1811). Ist
der Sohn jĂĽdischer Eltern. Trat 1831
in den Militärstand und zwar zur Ar-
'tillerie, wo er es bis zum Bombardier
brachte. Nachdem er ausgetreten war, be-
schäftigte er sich mit Schriftstellers, und
widmete
sich dem erzählenden Fache, wo-
fĂĽr er schon frĂĽhzeitig vorzĂĽgliche Be-
gabung an den Tag gelegt hatte. Tie
erste Erzählung, womit er 1837 in einem
Prager Blatte debutirte, war „Nie Ser-
n". Im Jahre 1840 erschien , M Flnch des Nabbi" (Wien 1841); ein Ro-
man, der in eilfTagen geschrieben ward.
— Sein „Alt- md Inngisrarl" behandelt in
einer Neihe von Geschichten das altjĂĽdische
Gemeindeleben. Im 1.1847 ĂĽbernahm
Br. die Redaction der „PragerZeitung",
welche er 1848 hindurch führte. Später
ging er nach Wien und arbeitete seine
Romane fĂĽr die Feuilletons verschiedener
Journale. Br. entwickelte eine ungemein
groĂźe Fruchtbarkeit als Romanschreiber.
Eine Folge von nahezu 70 Bänden bilden
schon jetzt seine Romane, die vielen in
den Feuilletons erschienenen selbständig
noch nicht herausgegebenen, ungerechnet.
Wir lassen die
stattliche
Reihe, so fern es
uns gelang ihre Titel aufzufinden, mög-
lichst vollständig folgen: „Ner Glöckner von
Mlllborghettll and sein Kind. Nebst andern Gr>
Zahlungen" (Wien 1840, Mayer und C.,
mit K. K., 12°.); — „Nie beiden OMZ
und dn3 Gelöbniss. Hist.-rllm. Bilder nnsTngarns
D°r;eit" (Wien 1840, Haas, 8°., Titelt.);
— „Ner Königsenkel. Nie Schlacht bei Mchacz.
MW. Novellen" (Wien 1840, Hirschfeld.
8°.); — „2809. MW. Noman. 3 Mr.:
Ner Vandwehrmllnn; 2. Wien nnd Aspern;
3. 20llgram nnd das Attentat" (Leipzig 1847,
Kollmann, 8°.); — „Mien vor uirrhnndeN
Jahren", 2 Bde. (Wien und Leipzig 1842,
.); — „Nie Belagerung unn Venedig. Hi5t.
romant. Grjiililung ans nmerer Seit", 2. Aufl.
(Wien 1852, Hirschfeld. 8°.); — „Mrgrq
mr Oten. Hizt. tumant. GiMlnng", 2. Aufl.
(Ebenda 1851, 16".); — „Gme Maria
Mllgblllena in 3Vien. Sittenramatl ans nnserer
Seit", 3 Bde. (Wien 1849, Sollwger's
Witwe, 8°.); — „Nie NrualtMn der Miener
ans dem 35. Jahrhundert. KM. Roman", 3 Bde.
(Wien 1850, Gerold, 8°.); —„GinNaman
in Vien. Sittengrinalde ans nmerer Arit", 4
Thle. (Wien 1852, Hirschfeld, 32°.); —
„Nrri Schlösser. 3M. romant. Bilder an? Ungarns
Vorzeit". 3 Bde. (Ebenda, 32°.); — „Men
nnd Kam. Sitteimmaii an« der ^eit Kaiser
ll.", 4 Bde. (Leipzig 1352, Tho-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon