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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Bninski-Cordova, Band 2
Seite - 153 -
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Seite - 153 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Bninski-Cordova, Band 2

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153 sprach sich günstig über B.'s Spiel aus. B. erhielt in Folge dessen eine Einladung nach Wien, welches er auch 1766 mit seiner Gattin besuchte. Diese trat in der Rolle der Columbine auf und gefiel sehr, B. aber in einer so unbedeutenden Rolle, daß er gar nicht bemerkt wurde, und als ihm seine Verwendung in ganz untergeordneten Rollen nicht zusagen wollte, nahm er im Mai 1767 seinen Abschied. B. uud seine Frau nahmen nun ein Engagement bei Madame Kurz — der getrennten Gattin des Bernardon (s. d. I. Bd., S. 324) — die damals im Reiche eine wandernde Truppe unter- hielt. Bis 1769 zogen B. und seine Frau in Würzburg, Fraukfurt (1768), Mainz, Cöln, Düsseldorf (1769) umher; da er- hielt Frau B. einen Ruf nach Wien, dem sie folgte, während B. mit seiner Gesell«- schaft Ulm, Innsbruck und Salzburg be- suchte. Nun stand B. im Alter von 25 Jahren, war von angenehmem Aeußern und verirrte sich in seiner Eitelkeit so weit, daß er sich das Haar mit gestoßenem Spiegelglase bestreute, damit es recht glänze, in Folge dessen er aber alle Haare verlor und sich in der Folge stets einer Perrücke bedienen mußte. Sein Talent bildete sich immer mehr aus nnd im I . 1771 folgte er einem Ruft S ch r ö d er's nach Hamburg. Sein erstes Auftreten blieb erfolglos, selbst ein wiederholter Versuch scheiterte, doch brach dieß seinen Muth nicht, er stndirte fleißig nud wurde nnter Schröder's Leitung bald der Lieb- ling des Publicums. In feiner künstleri- schen Fortbildung studirte B. die englische Sprache, suchte die Gesellschaft höherer Stände, um sich den feinen Welt ton der- selben anzueignen. Die Rollen, in welchen er in jener Epoche seine Erfolge feierte, waren Esser., Beaumarchais, und insbesondere Hamlet (s. unten die Quellen), in welcher Rolle B.'s Leistimg das Tagesgespräch der Journalistik und Almanache bildete. Brockmann würde nun mit der für jene Zeit sehr hohen Gage von 2000 fl. für die Wiener Hofbiihne engagirt. Auf seiner Reise nach Wien über Berlin trat er in letzterer Stadt mit solchem Erfolge auf, daß man auf ihn Medaillen prägte, ihn als Ha ml et in Kupfer stach und über diese Rolle selb- ständige Broschüren schrieb (f. die Litera- tur: Schink. Medaille von Abrarn- son nnd Chodowiecky). In Wien angelangt, nahm er seinen Vater zu sich und behielt ihn bis an sein Lebensende. Der Beifall in Wien im Anbeginn stand mit dem ihm vorangegangenen Rufe nicht in gleichem Verhältnisse, doch bald errang er einen vollständigen Sieg. Im 1.1789 übernahm er die Direction der Hofbühne. Kaiser Joseph löste nämlich in diesem Jahre den dirigirenden Ausschuß auf und gab dem Personale den Auftrag, einen Director aus der Mitte zu wählen. Die Wahl siel auf B. Energisch leitete er die Direction u.bereicherte bedeutend das Re- pertoir. Nach Kaiser Josephs Tode wur- den die Cabalen neuerdings mächtiger, die Vurgtheater-Verfassung wurde um- gestoßen, und November 1792 hatte B.'s Direction ein Ende. Er gab einen „Rechen- schaftsbericht über seine Stellung und Directiou als Director der National- bühne" ab. Das Fach, in welchem B. glänzte, war nicht abgegränzt, er spielte die verschiedeusteu Nolleu mit Meister- schaft, und war als Negulus, als Odoardo Galotti und als Greis in I f f lan d's „Mündel", ebeu so groß und pathetisch, wie als Klingsberg jovial und semlomisch. In den spätern Jahren spielte er heute einen bürgerlichen oder komischen, morgen einen Heldcnvater mit gleichem Erfolge. Außer den genannten Rollen spielte B. noch den Tanered, O r est, den Prinzen in „EmilieGalotti", den Essex in dem aus dem Englischen überfetzten „Gunst der Fürsten", Lear,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Bninski-Cordova, Band 2
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Bninski-Cordova
Band
2
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1857
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
470
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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