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Entstammt einer sehr angesehenen Fami-
lie seiner Vaterstadt, in welcher er selbst
die höchsten Würden bekleidete. An der
Spitze mehrerer wissenschaftlicher Insti-
tute war er fĂĽr die Wissenschaft in gleicher
Weise thätig wie für die Förderung des
Gemeinwohles. Von Jugend auf den
Musen huldigend, blieb er denselben spä-
ter auch noch treu. Er schrieb: „II F -^s-
/uciicio" sLregoia 1766), ein Gedicht in
ottkve riine, welches in's Englische ĂĽber-
setzt Wurde. — Die „A/emn-ie ansclclote
i aii' a55sHt) H Zi'ĂĽ^ia cieii" anno
sci alle co5s ?'eiaiil76 ai ms^6n»no"
cia 1760, 8°.) behandeln in gedie-
gener Weise einen der glorreichsten Mo-
mente der Geschichte von Brescia. — Seine
ieitti cisi Fseolo ^ ^ I I I . " (Lresoig. 1785,
8°.) bilden einen werthvollen Beitrag znr
Biographie und Gelehrtengeschichte Ita-
liens im 18. Jahrhunderte. Mehrere
Poesien nnd eine Uebersetzung der„Olim-
pia" des Voltaire, von Kennern als
musterhaft gepriesen, hinterlieĂź er im
Manuscripte.
(7o,'n.iani (6?iou' ^ati.)^ NinFio äi Antonio
Iil-03Q<i>1i Vr6 5oia,nl> (LrLLciil, 1807, 8".). —
Hlonii. (6ü'olamo), .^11,' nmdrn. äi, Antonio
Vro^noli (LreZeiü 1808). — IntorüO ülin.
vita ^ 2Fii sei'itU äi ^. Lro^noU. Lcttei-a
äi <^ ic»v. I^ 2du3. Im ( i^ornaie itaU2.u<» (1807)
A>. 57. — Mse/tini^ I)6lla, I.ott6ra.wrn. Vs>
lieLiana. nei 8eeu1o XVIII (VeneäiF 1800)
I. Lä. 8. 80. — M^neHeM, serittni'i ä'Ita-
1iH Vol. VI. x. 2133. — ^ipaltlo ^ üioFl-lcüa
äe^ii ItaliÄui Uwsti-i. — Meyer (I.), Das
groĂźe Conversations - Lexikon fĂĽr gebildete
Stände (Hildburghausen 1842 u. f., Bibl.
Inst.) V. Bd. S. 946.
Vroloff, Johann Ferdinand (Bild-
hauer, geb.zuPrag 1688, gest. 1731).
Sein Vater Johann (geb. zu Georgen-
berg in Oberungarn 1652, gest. zu Prag
28. Dec. 1718) war auch Bildhauer, der,
uachdem er einige Uebung in seiner Kunst
erlangt, auf Wanderung ging und nach
Prag kam, wo er fĂĽnf Jahre verweilte, dann nach Regensburg ging, und 1682 in
Stockau zum katholischen Glauben ĂĽber-
trat. Später kehrte er nach Prag zurück,
wo er bis an sciu Lebensende zubrachte.
Seme Arbeiten (von denen Dlabacz in
seinem KĂĽnstlerlexikon I. Bd., Sp. 230
mehrere aufzählt) sind mittelmäßig. —
Der Sohn Johann Ferdinand er-
hielt den ersten Unterricht von seinem Ba-
ter und ging, um
sich
vollkommen auszu-
bilden, in die Schule Ouiteiners, mit
dem er vom Jahre 1703—1713 an der
Statue der heiligen Dreifaltigkeit, die
noch jetzt in Prag sich befindet, arbeitete.
Seinen Wunsch, sich an den herrlichen
Mustern des classischen Alterthums in
Italien auszubilden, muĂźte er DĂĽrftig-
keit halber aufgeben, und somit verlegte
er sich steiĂźig auf das Studium der Na-
tur, woriu ihn sein Freund Schor ernst-
lich förderte. Die ausgezeichneten Arbeiten,
welche B. lieferte, bewirkten, daĂź er einen
Ruf nach Schlesien erhielt. Er folgte dem-
selben, doch bald befiel ihn eine Krank-
heit, welche ihn nöthigte, nach Böhmen
zurĂĽckzukehren, wo ihn aber der Tod im
schönsten Maunesalter (53 I.) ereilte.
Zu seinen vorzüglichsten Arbeiten gehören
die Statuen auf der Prager BrĂĽcke:
„S. Mann um Nllcha" ; — ,.S. Veit" ; —
„S. DinrrnjFrrnrinz" und „S.ProkllMz" ; —
„Z. Gchtnnns" ; — „S. Zgnatill5 Allqala" und
,F. Frclnriscllz Alllieriu5". —Au dem gräflich
Morziu'scheu Hause auf der Kleinseite
von Prag befinden sich mehrere Bildsäulen
seiner Hand, unter andern auch die „Smei
Mohren" an dem Thore, deren treffliche
AusfĂĽhrung allgemein anerkannt wird;
— in der St. Iakobskirche neben dem
Altare der heiligen Jungfrau Maria das
nach einem EntwĂĽrfe des berĂĽhmten Archi-
tekten Johann Beruhard Fischer von
Erlach gearbeitete Grabdenkmal; ein
großes Meisterstück; — in der Todten-
capelle der St. Galluskirche ein Altar aus
Holz mit Bildsäulen; — im gräflich Kol-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon