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mehrere Porträte von Privaten gemalt.
Außerdem hat D. 1834 eine Sammlung
von zwölf Porträten bekannter Wiener
Künstler gezeichnet, welche Stöber radirt
hat. Es sind die Bildnisse des Professors
Redl,ffendi, Schaller, Klieber,
Stöber, Petter, Steinfeld, Thom.
Ender, Waldmüller, Ganermann,
Bal lar ini , Amerling (letzterer ein-
mal in Profil und einmal in ^/, Profil).
Von feiner Hand sind die Zeichnun-
gen der in Witthauers „Wiener Zeit-
schrift" erschienenen Porträte: Halms,
Hammers, Gri l lp arzers. D. hat
sich auch in der Nadirung versucht, und
von seinen eigenen Radirungen sind fünf
Blätter bekannt: „Gine strickende Frau" (be-
zeichnet: I . D.); — „Gine Hündin mit ihren
Jungen" (bez.:I. D. 1844); — „Gin
Hund"; — „Gin GutZcheerknabe, dem Kinder
Allchwerk Manien" (bez.: I . D. 1844);
„Gin Knabe nnn Missen umgeben" (aus seiner
letztern Zeit flüchtig bezeichnet: Ios. Dan-
haus). — Auch hatte er das Bildniß des
Dialeetdichters Franz Stelzhammer
begonnen, aber nicht mehr vollendet.
Daraus erklärt sich Stelz Hammers
Autograph, unter der nach diesem Bilde
bei Höfelich erschienenen Lithographie:
„Weiler vollendet, blieb i ch unvollendet."
— Eitelberger urtheilt bei Gelegen-
heit der Ausstellung, welche uoch D. selbst
von seinen Bildern veranstaltet hatte, fol-
gender Maßen über den Künstler: „Das
Licht zu sparen, es in harmonisch em-
pfundener nicht ängstlich abgemessener
Stufenfolge wirken zu lassen, nichts Stö-
rendes, nichtsBeleidigendes aufzunehmen,
sondern alles nach einem tiefen Gefühl
ohne die Figuren zu pressen und zu drän-
gen , natürlich klar zusammenzuhalten,
das Alles verräth eine Empfindung für
Farbenharmonie, die wir wenig andern
Künstlern zutrauen, und darin liegt D.'s
Stärke. D. hat es im Genrebilde weit
gebracht, er hat eine bei manchem Künst- ler bemerkbare rohe Natürlichkeit zu über-
winden verstanden, ohne der Individua-
lität zu schaden". Man hat D. auch und
zwar nicht mit Unrecht den österr. W i l -
kie genannt. Als Mensch und Künstler
hatte Danhauservonder Mißgunst und
den Verhältnissen alle jene bitteren Er-
fahrungen zu erdulden, welche echten
Künstlernaturen gewöhnlich tiefe Wunden
schlagen und in den Bildungsproceß
derselben nicht selten störend eingreifen.
I n seinem unerschütterlichen Gefühle von
Recht und Ehrenhaftigkeit stand er nicht
an, die größten Opfer zu bringen. So
trat er aus der k. Akademie der bildenden
Künste, an welcher er mehrere Jahre die
Stelle eines Correctors versah, aus, nach-
dem er sich mit den Ansichten seiner Col-
legen und Vorgesetzten nicht einigen
konnte. I n seinem Knnststreben gegen
das Herkömmliche ankämpfend, ging er
keinen falschen Pfad; denn feine Bilder
gewinnen jedcn Tag mehr an Werth und
sind jetzt ebenso gesucht, wie beliebt.
Frankl (L. A. 0l.), Sonntllgsblätter (Wien,
gr. 8°.) 1842, S. 643: „Notiz über T.'s
Reise in's Ausland." — Ebenda Kunstblatt
Nr. 4, 1843: „Tanhausers Bilder aus dem
Kinderleben." — 1844, S. 637: „ I . Dan-
hausers Genrebilder", besprochen von R.
Eitelberger von Edelberg. — 1845,
Nr. 19: „Nekrolog" von Eitelberger.—
Kunstblatt 1347, Nr. 14: „Raphael Donner
II." von Silas. — Perger (A. R. v.),
Die Kunftschätze Wiens in Stahlstich nebst
erläuterndem Text. Herausgeg. vom öfterr.
Lloyd in Trieft (Trieft 1854 u. f.) 19. Heft,
S. 293. — Oestr. National - Encyklopädie
(von Gräffer und Czikann), (Wien
1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 677; VI. und
Suppl. S. 418. — Nagler lG. K.Vr.),
Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München
1835 u. f., 8°) III. Bd. S. 264. — Wi-
ll, and s Conversations-Lexikon für die gebil»
deten Stände (Leipzig 1847 u. f., gr. 8<>.)
III. Bd. S. 780. — Meyer (I.), Das
große Conversations-Lexikon für gebildete
Stände (Hildburghausen 1845 , Bibl. Inst.,
Lex. 8".) VII. Bd. 3. Abtheil. S. 396. —
II. Suppl. Bd. S. 1290. — (Brockhaus)
Conversations-Lexikon (10. Aufl,) IV. Bd.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon