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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
Seite - 232 -
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232 ben; doch kehrte D. bald wieder nach Paris zurück, wo er sich bis zum Februar 1848 aufhielt. In jener Zeit verließ er Paris, besuchte die Slavencongresse zu Breslau und Prag uud folgte 1849 einem Rufe zur Uebernahme eines Commando's der Revolutionsarmee in Ungarn; begab sichEudeIänner nachDebreczin, wo sich da- mals Kossuth und die Seinen befanden und wurde am 5. Febr. zumObercomman- danten der revolut.Hanptarmee ernannt. Die Schlacht vonKapolna (26—28. Febr.1849) ward vonD angeordnet und geleitet. Als er beim Nüchuge hinter die Theiß aus Terrain-Unkenntniß schlechte Anordnungen traf, dankte D. in Folge der Aufforderung der ungarischen Offi- ciere ab; arbeitete dann mehrere Mo- nate in der Operationskanzlei zu Debre- czin, bis er im Juni 1849 beim Heran- nahen der Russen das Commando der ungarischen Nordarmee erhielt. Als sein Plan in Galizien einzufallen verworfen wurde, legte er das Commaudo nieder. Nachdem das Commando von Görgey aufMeszaros übergegangen war (2. Juli 1849), ward D. Letzterem als Oe- ueralquartiermeister beigegeben und lei- tete als solcher den Rückzug der Theiß- armee bis Szegedin und die Schlacht bei Szöreg (5. August). D. konnte nun nach zwei Seiten den Rückzug bewerkstel- ligen: nach dem von Ungarn besetzten Ar ad, oder nach dem von Oesterreichern und Russen besetzten Temesvar; er wählte das letztere, wurde vor den Thoren Temesvars von dentapfernOesterreichern aufs Haupt geschlagen, und seine Armee zersprengt. D. flüchtete sich nunmitKos- suth und andern Häuptern der Revolu- tion auf türkisches Gebiet, ging zuerst nach Widdin, von da nach Schumla, wo er sich, nachdem insbesondere Ruß- land die Auslieferung D.'s verlangte, als nationalisirter Franzose von der franz. Gesandtschaft reclamiren ließ. Er schiffte sich nun auf dem „Nsutor" nach Frank« reich ein, begab sich nach Paris, wo er seitdem weilt, sich mit der Aus- arbeitung seiner Memoiren beschäftigt und nur mit seinem alten Freunde, dem Fürsten Czartoryski verkehrt, für die Besuche der Demokraten aber geradezu unzugänglich ist. D. hat deutsche Me- moircu über den ungarischen Feldzug verfaßt (vergl. Hamburger Nachrichten 1356, Nr. 68 im Feuilleton), worin er vieleBriefevonKossuth, Batthhany, Szemere, Görgey u.A. mittheilt und dafür 1856 einen Verleger suchte. Ueber seine früheren Feldzüge veröffentlichte er: ie" (6ti-2S3dui-F 1832, Nkitx, 8°., mit 1 Karts unä ?kcsiimi6); ein Bruchstück dieser Memoiren erschien schon früher in deutscher Sprache unter dem Ti te l : „Mein Feldjng nach nntl in Vithanen und mein Niickjug Ulln KnrgMy nach Waröchau. Nach den mündlichen Diktaten im Generals Nenibiiiöki herausgegeben uon Dr. N. (ld. Spazier" (Leipzig 1832, Dyk, 8°., mit 1 Karte). — In polnischer Sprache gab er heraus: „ 0K2. Ql». Ostens na. .", d. i. Ein Blick auf die letzten Ereignisse der polnischen Revolution. Als Antwort auf das Werk von K. A. Hof, betitelt „Vier Aufstände" (Paris 1837, impr. äs Nauläs, 8".). — Noch erschien von D.: „G«6/^s5 mot5 5^»- is5 sTl.smsnts cls icl ^oiogms 1833) — und äs gis?". D. spricht mehrere Sprachen, dar- unter auch die deutsche rein und geläufig, wird als in seinemWesen offen,rücksichtslos und heftig geschildert; für einen der besten polnischen Officiere gehalten, der das Ter-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Coremans-Eger, Band 3
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Coremans-Eger
Band
3
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1858
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
456
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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