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De55Hnsr. Gabriel Decker, 1846, gedruckt bei
I . Rauh. — Henri Vlanchard in einer Be-
sprechung der Compositionen Dessauers in
der Pariser „It,6vno et Ql^etts inusieale«
schreibt über D.: ^... U. Ve^aner z,i-ocS66
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cueil äs Hl. vLgLg.usi'." — Cajetan Cerri
entwirft in der Damen-Zeitung „Iris" 1850
folgende Silhouette von D.: „Wenn meine
Stimnmng recht sentimental ist, so besuche
ich gewiß den Compositeur Dessau er. Eine
ganz eigenthümlich poetisch-ernste Persönlich-
keit! großer, bedeutend kahler Kopf; dunkle,
schwärmerische Augen; hohe Stirne; dicke
Backen; hohe, wohlgenährte Gestalt; seine
Hypochondrie und scine fire Idee, immer
Irank zu fein, sind allgemein bekannt; sie
spricht wenig, gemessen aber sehr
geistvoll; ist überhaupt ein höchst gebildeter
Mann, und die ersten Dichter, Schriftsteller
und Künstler halten viel, auf sein Urtheil; ist
viel bereist und hat so Manches erfahren;
als Liedcr-Compositcur allgemein geachtet und
beliebt; auH scine eben vollendete Oper
„Paquita" soll reich an herrlichen Schönheiten
sein."
Dessewffy von Czernek und Tärtö,
Aurel Graf (ungarischer Landtag s-
Deputirter uud Publicist, geb. zu
Nagy-Mihä.ly im Zempliner Comitat
27. Juli 1808, gest. zu P e sth
9. Febr.
1842). SohndesGrafeuIo seph ss.d.
S.
261).SeiueuerstenUuterrichtgenoßervon
Privatlehrern, die in dem Knaben unter
Aufsicht des Vaters frühzeitig die Liebe
zu den classischen Studien nnd zum Va-
terlande erweckten. Als er 1823—1825
auf der Kaschauer Akademie diePhilosophie
ftudirte, standen ihm außer seinem Vater
noch zwei Gelehrte zur Seite; der Eine
V. Wurzbach, biogr.Lexikon. III, von diesen war Kazinczy. Als imI.
1825 die^ eiLoNg.A^g.i'oi'Sxä.Ai Uiner-
V9.") d. i. Minerva Oberungarns, unter
Redaction des Michael Dulh2.zy zu
erscheinen begann, schrieb D. für dieses
Blatt ästhetische Abhandlungen nach
Blaire, Sulzer und Bouterweck
und Uebersctzungen aus dem Englischen
und Französischen. Ende des Jahres 1825
begleitete er seinen Bater, der zum Ab-
geordueten des Szabolczer Comitates er-
wählt wurde, auf den Landtag nach Preß-
burg, wo er mit dem Wesen des Consti-
tutionaüömus bekannt wurde. Anfangs
März 1826 kehrte er nach Kaschau zurück
und beendigte die juridischen Studien.
Nach Vollendung derselben wurde er in
Wieu bei der politischen Section der un-
garischen Hofkanzlei als Concipist ange-
stellt. Hier gewann er praktische Kennt-
nisse, bekam aber die mechanische Beschäf-
tigung bald satt und warf sich
mit aller
Leidenschaft seines feurigen Tempera-
mentes in den Strudel der Genüsse. Im
I. 1830 folgte er dem Kanzler, Grafen
Revicki, auf den Reichstag, auf wel-
chem er das Journal für den König
führte. In den Nachten lebte er dem
Vergnügen, bei Tag stand er stets auf
seinem amtlichen Posten, schrieb publici-
stische Artikel in verschiedenen Sprachen,
namentlich in der englischen, für die
„VäindurFü Revie^". 1832 kam er
als Statthalterei-Secretär nach Ofen.
Um diese Zeit trat er als Bewerber für
eine Deputirtenstelle des Zempliner Co-
mitates auf und kam mitKossuth zu-
sammen, mit dem er zehn Jahre später
in Journalen und Pesther Comitats-
Versammlungen leidenschaftliche Kämpfe
führte. Im I . 1833 wirkte er an der
Spitze einer kleinen Fraction von Ma-
gnaten in Religionssachen und suchte den
Mittelweg zwischen blindemGlaub enseifer
und Indifferentismus zu finden. Wäh-
rend dieser Zeit seiner politischen Wirk-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon