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bekannt ist — soll nämlich heißen Dobia-
schofsly — führt dasMeye r'sche Lexikon
VII. Bd. 4. Abth. S. 1079 einen östr. Ge-
schichtsmaler auf Wir verweisen auf den
Artikel Dobiaschofsly (S. 328 d. Bds.).
TräMr, Karl Ferdinand, als Dich-
ter bekannt unter dem Namen Driixler-
Manfred (Dichter, geb. zu Lemberg
17. Juni 1806). Der Sohn eines kais.
östr. Staatsbeamten. In seiner ersten
Erziehung ĂĽberwog das slavische Element
u. z. zuerst das polnische und als er spä
ter nach Prag kam, das böhmische. Doch
bald erwachte im JĂĽnglinge der Sinn
fĂĽr deutsche Wissenschaft und Knnst und
begeistert wendete er sich der deutschen
Poesie zu, in welcher ihn zu jener Zeit
N ĂĽckert, Platen und Heine anregten,
und dcr Verkehr mit Männern wie
Gerle, Egon Ebert, Marsano u.A.
belebte. Später begab sich D. nach Wien,
um die Rechte zu studiren und dann nach
Leipzig, wo Amadeus Wendt sein Nath-
geber und HerloĂźsohn sein Freund
wurde. Im I . 1826 erschienen seine er-
sten poetischen Arbeiten, welche das edle
Dichtertalent beurkundeten, das
sich
später
eben im Gebiete der Dichtuug entschieden
Bahn brach. Seit 1829 Doctor der Phi-
losophie, lebte er bis 1837 in Wien und
bewarb sich um eine Lehrkanzel, ohne, un^
geachret trefflich geschriebener Concurse,
sein Ziel zu erreichen. Zugleich beschäf-
tigte er sich mit literarifchen Arbeiten,
redigirte von 1834 — 1836 das Brock-
haus'sche Pfeunigmagazin und befreun-
dete
sich mit Anast. GrĂĽn, Lena u, W i t-
thauer, Bauernfeld, Seidl u. A.
Im 1.1837 verlieĂź er Wien fĂĽr immer,
brachte erst einige Zeit auf Reisen zu,
hielt sich dann abwechselnd in Mannheim,
Frankfurt, Meiningen, Köln, Wiesbaden
auf, bis er 1845 seinen bleibenden Auf-
enthalt in Darmstadt nahm. Dort redi-
girt er seither die groĂźherzoglich-hessische
Zeitung und gibt das beliebte „Rhei- nische Taschenbuch" heraus, welches durch
seine Kunstblätter — Copien der bedeu-
tendsten Gemälde deutscher Künstler in
Stahlstich, mit Biographien von KĂĽnst-
lern und kritischen Erläuterungen ihrer
Bilder — selbst kunst - geschichtlichen
Werth besitzt. Die Hoffnung, D. werde
nach dem I . 1848 seine neue Heimat in
Deutschland mit der alten in Oesterreich
vertauschen, hat sich nicht verwirk-
licht. Als Redacteur eines täglich erschei-
nenden politischen Blattes findet er auch
wenig Muße, dem Dränge des Dichters
zu gewähren, daher in letztern Jahren —
einige kleinere Arbeiten in Almanachen
ausgenommen — nur selten Etwas aus
seiner Feder erschien. Der Herzog von
Sachsen-Meiningen hat D. zum Hofrath
ernannt und der König der Niederlande
ihm den Orden der Eichenkrone verliehen.
Unter seinen zahlreichen Arbeiten in ge-
bundener Reden, in Prosa sind zu nennen:
ingebundener Rede „Grinmph derVieke.Gine
Hymne. In gereimten lateinischen NuHmen nachge-
2Nllgril"(Königgrätz1826, Pospischil, 12°.).
die erste Arbeit, mit welcher D. in die Oef-
fentlichkeit trat; — „Nnmanzen, Vieder und
Sonette" (Prag 1826, 12°.); — zweites
Bändchen unter dem Titel. „Neuere Oe-
dichte" (Ebenda 1829, 12°.), die erste
Sammlung seiner Gedichte, welche zu-
letzt als „Gedichte" (Frankfurt 1640,
Sauerländer, 8°.), dritte durchaus ver-
besserte und vermehrte Miniatur-Auflage
(Ebenda 1847) erschienen; — „Zes Pu-
blin3 Guiöins Aasn Aeder der Nebe" (Leipzig
1827, 16°.); — „Zlinnenberg. Runden und
Sagen. UllMllnzenrizklnZ") 2. Ausgabe (Wies-
baden 1854, Friedrich, 8°.); — unter
seinen Schriften in Prosa sind zu erwäh-
nen: „Gsslmr in Prag Oine Kritische Nelench-
F seiner GaMargtellung ant der böhmisch-Ztän-
di5chen RĂĽhne im April 1326 nebst einem Hu-
hange, des KĂĽnstlers Mensumstiinde enthaltend"
(Prag 1826, Enders, 8°.); — ferner
die unter dem Namen Claudius her.-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon