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Regiment Nr. 13, wurde 1778 Lieutenant
beim Oeneralquartiermeisterstabe, 1787
Hauptmann, 1789 Major und als solcher
1793 zum General-Qnartiermeisterstabe
eingetheilt. Sein tactisches Genie bewies
er in der Schlacht beiFamars (23. Mai
1793) wo fein auf die genaueste Terrain-
kenntniß basirter Schlachtplan, durch wel-
chen die Angreifer nicht mehr dem con-
zentrischen Feuer des Feindes ausgesetzt
werden mußten, von dem Feldzeugmeister
Grafen Ferrarisgenau geprüft u.zulctzt
auch ganz genehmigt wurde. Er gelang
und die Franzosen wurden in die Flucht
gejagt, eine Fahne, mehrere Kanonen
und hundert Gefangene fielen in den
Besitz des Siegcrs, der durch diesen Au-
griffsplan über 1000 Menschenleben oon
dem Tode gerettet hatte. Zum andern
Male zeichnete
sich D. beim Angriffe auf
Herlaimont (27. Aug.), dann bei der
Bereummg der Festung Mau beuge
(29. Sept.) aus, für welche Waffenthaten
er zum Oberstlieutenant vorrückte und das
Ritterkreuz des Mar. Therefienordens
erhielt. Ebenso that sich D. bei der Vor-
rückung gegen Landrecy, beim Angriffe
auf die feindliche Stellung bei Charle-
roi undbeiMannheim(18.Oct.1795)
rühmlichst hervor. Ueberall waren seine
Dispositionen von glücklichen Erfolgen
gekrönt. Im Febr. 1796 wurde D. Oberst.
Der Feldzug des Jahres 1799 gab ihm
wieder mehrfach Gelegenheit sich zu erpro
ben. I n der Relation über die Schlacht
bei Stockach geschah seiner ehrenvolle
Erwähnung. T. wurde am 5. Mai 1800
Generalmajor und Festungscommandant
zu Temesvar, 3. Jänner 1801 Feldmar-
schall»Lieutenant und General-Quartier-
meister und 1805 Commandirender im
Banat. Im September 1813 zum Feld-
zeugmeister ernannt, machte er die Be-
freiungskriege im Hoflager Sr. Majestät
des Kaisers Franz I. mit, der ihn zu
wichtigen Sendungen benutzte und ihm für seine Verdienste das Großkreuz des
österr. Leopold-Ordens verlieh. Seit
1815 Mitglied des Staatsraths, mußte
er sich nach Wien verfügen, und seine
Stelle im Banat vertrat aä Interim
FML.Schneller. D u k a starb im Alter
von 66 Jahren. Er war geheimer Rath
und seit 7. Oct. 1803 Inhaber des Inf.-
Reg. Nr. 39. Ein unbeugsamer Gegner
aller Reformen, war er dadnrch ein Geg-
ner jedes Fortschrittes und selbst der Ein-
führung des als zweckmäßig Anerkannten
hinderlich; aber in allen Fallen ein treuer
Diener seines Herrn und erprobt als
ausgezeichneter muthiger Soldat.
Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg.
von Hirtenfeld u. Dr.Meynert (Wien
I8Z1) II. Bd. S. 143. — Hirtenfeld (I.
Dr.), Der Militär - Maria - Theresien - Orden
und feine Mitglieder (Wien 1857, Staats-
druckerei, 4°.) S. 420.
Vuller, Eduard (Schriftsteller,
geb. zu Wien 8. Nov. 1809, gest. zu
Wiesbaden 24. Juli 1853). Sein
Vater, Michael D., war slavischen
Stammes, gebürtig aus dem Krainer-
lande. Er war Chirurg und starb wenige
Tage vor des Knaben Geburt. Dieser
fand in dem zweiten Gatten seiner Mutter
einen strengen, aber trefflichen Erzieher;
seine Anlagen entwickelten sich rasch und
er machte treffliche Fortschritte. Auf der
Universität der Vaterstadt Wien widmete
er sich dem Studium der Philosophie und
der Rechte. 17 Jahre alt trar er auf mit
dem Drama „Meister Pilgram", welches
dcn Erbaucr der Stephanst'irche feiert;
das stück ward am Theater an der Wien
aufgeführt und gefiel; 1828 schrieb er das
erst später im Druck erschienene Drama:
„Ner Nllche Schmamtüied". Zugleich betrieb
er mit Liebe geschichtliche Studien, deren
Ergebnisse er in Ballaren und Novellen
niederlegte. So dichtete er den Balladen-
cyklus „Nie MtteIMcher" zu München,
wohin er sich 1830 begab. Nnr anf kurze
Zeiträume sah er seitdem das. Baterland
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon