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der Würde eines Dechants (9. Februar
1752). Dann zum Suffragan des er-
sten Görzer Erzbischofs Michael Grafen
vonAttems erhoben, ernannte ihn Papst
Clemens zum Bischof in pg.i-tidn8 von
Capharnaum (15. Febr. 177 l). Nach
dem Tode des Grafen Attems (8. Febr.
1774) ernannte Clemens XIV. den
Grafen Edl ing zum Nachfolger (27.
Juni 1774); da aber mittlerweile der
Tod Se. Heiligkeit überraschte, vollzog
erst sein Nachfolger Pius VI. die Er-
nennungsbulle Edl in gs. Durch mehrere
Jahre hatte E. bereits den erzbischöflichen
Sitz eingenommen, als auch an ihn die
Weisung gelangte, die Toleranzedicte des
Kaisers Joseph I I . in seinem Sprengel
bekannt zu geben. E. weigerte sich dessen
und wurde (13. März 1782) nach Wien
berufen, um sich über sein Verhalten
zu rechtfertigen. E.'s Ankunft in Wien
traf mit der Zeit zusammen, in welcher
Papst Pius sich eben in Wien befand.
Nachdem sich der Erzbischof vor der in
Pleno versammelten Commission gestellt
und auf die an ihn gerichteten Fragen
Bescheid gegeben, mußte er unverzüglich
abreisen, ohne den heil. Vater in Wien
gesehen zu haben. Als aber diese Dinge
vorgefallen, war die Angelegenheit we-
gen der Errichtung des Erzbisthums von
Görz noch nicht beendet. Mar ia The-
resia hatte die Ausführung des von ihr
begonnenen Werkes ihrem Nachfolger
überlassen. Das Verhalten E.'s mochte
nun den Hauptanlaß gegeben haben, bei
Gelegenheit einer neuen Eintheilung das
Erzbisthum Görz fallen, und an die
Stelle der drei aufgehobenen Diözesen
Görz, Trieft und Podena, die neue Diö-
zese Gradiska treten zu lassen. I m Jahr
1733 wurde dem Erzbischofe bedeutet,
auf seine Stelle zu verzichten. Doch er-
folgte diese Verzichtleistung erst am 7.
August 1784, wo E. in Nom die Acte
unterschrieb. Bon der Zeit an, als der Kaiser die Aufhebung des Erzbisthums
von Görz ausgesprochen, erhielt Edl ing
eine jährliche Pension von 10,000 st.
und nun von Sr. Heiligkeit die Würde
eines V68a0vo aZsistonte 2.1 soFliopou-
biüow. Er lebte bis 1797 in Rom. in
welchem Jahre er den Befehl erhielt,
seinen künftigen Aufenthaltsort in den
kaiserl. Staaten zu wählen. E. wählte
Lodi, wo er beweint von der Bevölkerung,
der er ein Freund und Wohlthäter war,
im Alter von 80 Jahren sein Wechsel-
volles Leben beschloß.
Oouti e gissnori ä'Lälinss ssiä. Hroivesoovo
äi 6ori2ia . , . (Uailknä 1804, mit E.'s
Porträt). — H/o^eM cli Fakön/slck l0a?-lo),
Istorig. äsUa Oontsa, äi ftoriaiä, .. (5öi>2i8Z6,
'ka.tsi'uoUi, 8°.) IV. üä.: „Osssrva-ioui sä
axßiuutk äi 6. v. veiia Lung." 8. 226,
227 und 256. — Gräffer (Fram), Ioft-
phwische Curiosa ... (Men 1848, Klang, 8".)
IV. Bdch. Nr. 65, S. 401: „Der Papst, die
Römer, der öftr. Erzbischof Edling u. Joseph"
Enthält die Darstellung des Vorgangs bei
Edlings Berufung nach Wien, als er, statt
die kais. Toleranz-Edicte in seinem Sprengel
bekannt zu machen, nach Rom appellirt
hatte (1782)). — Monument. In der Kirche
von 8. kilippi Nsri zu Lodi, wo Edling
begraben liegt, befindet sich der Denkstein
mit folgender Inschrift: Lio . 5aoot s No-
änlpu . 5o56pk . Nx . Oorn . ^.d . NälinF >
^.rodiki». Qoritias . Nt . 5 . ü. . ? . ?rincoi>8
I Hui I siusulariZ . Inuocentikk . Kolum >
s . In . veuui j NFusas . In . l?au-
ta,ti8 I NximiuN . kosteris . NxeiupluiQ ^
Imitauäum . Neiiguit s Vixit . ^unos.
I.XXX . N . IV . 1) . V/I I^ .Q . ^.er . V11I3.
Edlinger, Johann Georg (Maler,
geb. zu Gr az 1741, gest. 1819). Den
ersten Unterricht im Zeichnen erhielt er
von einem Franziskaner-Mönche, dann
kam er zu einem Maler, der ihn zu hand-
werksmäßigen Arbeiten, bei Kirchenver-
zierungen, Vergoldungen u. d. m. ver-
wendete. Der Jüngling, der aber ein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon