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Söhnen war Kar l Bischof von Erlau (s. d.
S. 101); die zwei andern: Nikolaus
und Franz (VII.) theilten den jüngeren Aft
des Forchtenst einer Hauses in zwei Neben-
zweige, u. z. Nikolaus in den zu Dot is,
Franz (VII.)indenzuLanbsch itz. l In Gam-
aufs schon erwähnten Artikel über die E. ift
S.348U.349 dieser Franz bald Franz (V.) bald
Franz( VI.) u.dessen Sohn gar Franz (VIII.))—
ii.Georg (II.), berühmter Kriegsheld, in einem
laif. Diplome „lorror kostiuui" genannt,
oberster Feldherr im Heere des Königs Si -
gismund, geblieben bei Nicopolis (1396), als
er dem vom Feinde faft ganz umrungenen Kö-
nige das Leben rettete. lVergl.: ?iäos in
rsFeni st patliain, fteoi-F äs Vitaras »,ä
Ifieopoliin Floriogg. uiortö 8iibi2.tu3, nuper
iu «C6U3. sxliibitug (I^ruau, 1727, 8".).^ —
12. Georg, Gesandter in Neapel (siehe den
besond. Artikel S. 98). — 13. Johann (III.)
Graf, General (geb. 1618, gest. 1690). Aus
dem Hause Cseszn ek. War im Jahre 165li
Hauptmann der Besatzung von Csesznek,
spater Commandant der Festung Raab und
Commandirender in Ungarn diesseits der
Donau, und vertheidigte 1683 Raab standhaft
gegen die Türken. Am 17. Nov. 1683 wurde
er von Kaiser Leopold mit seinen Nach-
kommen in den Grafenstand erhoben, ihm
dann für seine ausgezeichneten Dienste wäh-
rend der Belagerung von Ofen im I . 1686
vom Kaiser die Herrschaft Csesznet erblich
verliehen, wodurch er der Stifter der spätern
zwei nach derselben den Namen führenden
Linien wurde. Er war mit Maria Magdalena
von Olskai vermalt. lVergl.: Oeftr. MiNtär-
Konversations-Lexikon. Herausg. von H i r -
tenfeld u.vr. Meynert (Wien 1851 u. f.)
I I . Bd. S. 249.) — 14. Johann Nepomuk
Kasimir (s. d. S. 99). — 15. Joseph, Ba-
nus von Kroatien (s. d. S. 100). — 16. Karl,
Bischof von Erlau (s. d. S. 101). — 17.
Kasimir (geb. 15. Nov. 1805. Oberhaupt
des Hauses Alt sohl. Machte sich im I . 1849
durch den Aufruf in Angelegenheit des in
der Errichtung begriffenen Corps freiwilliger
Scharfschützen bemerlenswerth. lVergl.: Thea-
terzeitung 1849, Nr. 153, S. 631: „Das
Corps freiwilliger Scharfschützen.") Ueber den
Stand dieses Hauses vergl. den geneal. Haupt-
artikel S.90. — i8.Kaspar, Sohn Daniels (I.)
des Stifters der älteren Cseszneler Linie
(s. 3tr. 3), fand den Heldentod bei Veze-köny
(26. Aug. 1652). — 19. Ladislaus (II.) Sohn
StephansIV. (gest. 1641) mit seiner Gat-
tin Elisabeth Cyurzo aus dem Hause Forch-
tenst ein; folgte seinem Vater in derOber-
gespannschaftswürde des Oedenburger Comi- tateS und fand den Heldentod mit dem Vo-
rigen, mit Franz (s. Nr. 8) aus dem Altsohler
und mit Thomas aus dem ältern Cseszneker
Hause beiVezeksny (1652).—Ladislaus,Bischof
von Fünfkirchen f.: Paul Ladislaus Nr. 33.—
Ladislaus, Bischof von Nosenau, welchen
Bischofsitz er im I . 1811 einnahm. Hatte zu
Rosenau Kathedrale u. Pfarrgebäude ansehn-
lich erweitert. Reichlich unterstützte er die
Studierenden, deren er jährlich 50 mit allem
Nöthigen versorgte. Die zu Studien nicht
Geeigneten ließ er ein Handwerk lernen, ohne
ihnen seinen ferneren Schutz zu entziehen.
Im Pazmaneum zu Wien unterhielt er drei
Cleriker semer Diöcese. Mehrere hundert zur
katholischen Kirche übergetretene Israeliten
unterstützte er auf das Freigebigste, und ein
Greis aus ihrer Mitte, 100 I . alt, fand in
seiner Residenz ein sanftes Sterbekissen. Den
durch eine Ueberschwemmung hart bedrängten
Bewohnern von Rosenau half er mit vielen
Tausenden. Humanität ist der Grundzug
seines Charakters und alle seine Handlungen
tragen den Stämpel derselben. ^Vergleiche:
Archiv für Geschichte, Statistik, Liter. u. Kunst
(Wien, 4°.) 1824, Nr. 13, S. 75: „Denkmale
der Wohlthätigkeit des ungarischen Clerus"
von vr. L. Hohenegger.) — 21. Michael
Generalfeldwachtmeister (geb. 1640, gest. be!
Ofen 1686). Aus der ältern Linie des Hauses
Csesznek. EinVruderSigismunbs (II.)
(s. Nr. 34), zeichnete
sich
durch seine Tapferkeit
bei Ofen besonders aus, starb aber bald dar-
auf an den Folgen der dabei erlittenen Be-
schwerden. lVergl.: Oestr. Militär-Konver-
sations-Lexiton. Herausgeg. von I . Hirten-
feld u. Dr. M e y n e r t (Wieni 85iu.f.) ll.Bd.
S. 249.) — 22. Michael, ung. Deputirter
(geb.19.Nov. 1794). Aus dem jüngeren Zweige
der jüngeren Linie des Hauses Forchtenstein
und gegenwärtiges Haupt derselben. Sohn
des Grafen Joseph (geb. 1. Nov. 1760,
gest. um das Jahr 1830), Hofraths der ungar.
Hofkanzlei und Obergespanns des Zempliner
Comitates, aus der Ehe mit Gräsin Tljerese v.
Zicrolm (gest. 31. Mai 1800). Graf Michael
war (seit 1. Mai 1817) mit Sophia geb. Freiin
op dem hamiuc gen. von Zchopping (geb. 4. Aug.
1780, gest. 15. Aug. 1844), des Grafen Ioh.
von Fünfkirchen Witwe, vermalt. Aus dieser
Ehe sind keine Kinder vorhanden. Nach der
weiter unten genannten Quelle waren Graf
Michael E. und Graf Steph. Szechsnyi
die Ersten, welche am Reichstag 1825 unga-
risch sprachen, und Graf Michael war ein sehr
thätiger Freund des Fortschritts in Ungarn.
lBergl. :Levitschnigg (Heinr. Ritter v.),
Kossuth und seine Bannerschaft (Pefth 1850,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Egervári-Füchs, Band 4
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Egervári-Füchs
- Band
- 4
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 422
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon